Die DBU-Naturerbefläche Zeitzer Forst ist rund 855 Hektar groß und liegt in Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Thüringen. Sie besteht überwiegend aus naturnahem Laubmischwald mit einem kleinen Bachtälchen und Stillgewässern im Randbereich, aber auch ausgedehnte Offenlandflächen im Nordosten. Das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Zeitzer Forst“ überlappt die DBU-Naturerbefläche.
Die DBU-Naturerbefläche Zeitzer Forst zeichnet sich mit den Wäldern, den Offenlandbereichen und Feuchtgebieten durch Strukturreichtum aus. Das führt zu einer hohen Artenvielfalt. Der Großteil der DBU-Naturerbefläche ist von ausgedehnten naturnahen Laubwäldern bedeckt. Es kommen vor allem Buche, Traubeneiche, Hainbuche und Winter-Linde vor. Der Laubwald mit seinen zahlreichen ökologischen Nischen kann sich auf der Fläche ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Infolgedessen sind im Zeitzer Forst viele alte Bäume und viel Totholz zu finden. Die wenigen Nadelhölzer werden nach und nach entnommen, sodass heimische Laubbäume nachwachsen können. Solche naturnahen Laubwälder sind reich an Tier- und Pflanzenarten. Der Randbereich des Waldes wird von einem Bachtälchen mit einem Auenwald durchzogen. Amphibien und aquatische Insekten finden hier und in den Stillgewässern Nahrungs- und Brutraum. Die ausgedehnten offenen Vegetationsflächen werden durch ganzjährige Beweidung von Gehölzen frei gehalten, um Lebensraum für auf Trockenheit und Wärme spezialisierte Arten zu bewahren.
Durch die vielfältigen ökologischen Nischen finden sich auf der Fläche zahlreiche lebensraumtypische, auch selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Scabiosa succisa), Heidenelke (Dianthus deltoides), Nelken-Haferschmiele (Aira caryophyllea) wachsen im Zeitzer Forst. Als tierische Bewohner haben haben sich Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und weitere Fledermausarten, Mittelspecht (Dendrocopos medius), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Neuntöter (Lanius collurio), Wendehals (Jynx torquilla), Kammmolch (Triturus cristatus), Hirschkäfer (Lucanus cervus) und Eremit (Osmoderma eremita) angesiedelt.
Bis 1953 diente der Zeitzer Forst als Naherholungsgebiet. Anschließend wurde die Fläche bis 1991 als Übungsplatz von sowjetischen Truppen genutzt. Außerdem unterhielten die russischen Streitkräfte hier ein Tanklager. Nach Abzug der Sowjetarmee wurde ein Großteil der Fläche an den Bund übergeben.