DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide

Die Ueckermünder Heide in Mecklenburg-Vorpommern ist mit über 9000 Hektar die größte DBU-Naturerbefläche. Sie liegt rund fünf Kilometer östlich von Ueckermünde am Stettiner Haff und gehört zu einem der größten geschlossenen Waldgebiete Mitteleuropas, das sich sowohl über die deutsche als auch über die polnische Seite erstreckt.

Gebietsbeschreibung

Durch die jahrelange militärische Nutzung konnte sich auf der DBU-Naturerbefläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen entwickeln. Entsprechend hoch ist die Anzahl der ökologischen Nischen und der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten. Es kommen verschiedene Waldtypen vor, sowohl feuchte Erlenbruch- und Birkenmoorwälder als auch großflächige Buchen- oder Eichenwälder auf eher trockenen Standorten. Die Vielfalt der Lebensräume wird zudem durch See-, Moor- und trockene Heidelandschaften charakterisiert. Das Rotwild findet hier ideale Lebensbedingungen. Auch seltene Arten wie Wolf, Biber, Seeadler und Forels Kerbameise haben sich hier angesiedelt. Eine absolute Rarität stellen die bei Altwarp gelegenen Binnendünen dar. Eine weitere Besonderheit ist der Ahlbecker Seegrund – das größte intakte Kalkschwingmoor Europas.

Entwicklungsziele

Um die biologische Vielfalt zu erhalten, werden einige der Flächen ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, wie zum Beispiel die Buchen-, Eichen- und Moorwälder. Den Mischwäldern werden dagegen nach und nach Nadelhölzer entnommen, damit sich ein naturnaher Laubwald entwickeln kann. Offene Flächen wie Sandheiden und Grasflächen müssen gepflegt werden, damit sie nicht mit Sträuchern und Gehölzen zuwachsen. Daher werden diese Landschaften regelmäßig beweidet. Trockengelegte, ehemalige Moorflächen und andere Feuchtbiotope werden langfristig renaturiert.

Militärische Vornutzung

Im Bereich der Ueckermünder Heide liegen mehrere ehemalige militärisch genutzte Flächen. Von 1936 bis 1945 befand sich auf Teilflächen ein Übungsgelände der Wehrmacht und eine Anlage zur Produktion von Sprengstoffen und Bomben. Von 1956 bis 1990 nutzte die Nationale Volksarmee einige Bereiche als Ausbildungs- und Übungsgelände. Ab 1990 wurden die Flächen an die Bundeswehr und später an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben. Teilbereiche wurden forstwirtschaftlich genutzt.