Die DBU-Naturerbefläche Tennenlohe ist eine 440 Hektar große Fläche im Landkreis Erlangen in Bayern. Die Naturerbefläche liegt im »Tennenloher Forst«, einem der größten Naturschutzgebiete Bayerns. Als Lebensräume kommen Sandmagerrasen, Heiden, lichte Kiefernwälder, Moore, Erlenbrüche und Silbergrasfluren vor.
Das Gebiet ist geprägt von vielfältigen Strukturen und Lebensräumen: dichte und lichtere Waldflächen mit sehr alten Eichen, Buchen und Kiefern, Felsformationen, Erlenbrüche, feuchte Moore, ein Weiher, trockene Sand- und Heideflächen. Mehr als 1.800 Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum, darunter 350 seltene und streng geschützte Arten. Bei ihnen handelt es sich überwiegend um Vertreter, die an Offenlandbereiche angepasst sind. Als Vogelarten sind für diese Fläche Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Neuntöter (Lanius collurio) und Wiedehopf (Upupa epops) zu nennen. Aber es haben sich auch Schlingnatter (Coronella austriaca), Kreuzkröte (Bufo calamita), Gelbbauchunke (Bombina variegata) und die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) angesiedelt. Wälder mit alten Baumbeständen und einem hohen Anteil von Totholz stellen ebenfalls ein wertvolles Ökosystem dar. Moose, Flechten, Pilze und Insekten nutzen vermoderndes Holz als Lebensraum und Nahrungsquelle.
Der Strukturreichtum soll erhalten und gefördert werden. Die rund 100 Hektar große Offenlandfläche ist umzäunt. In zwei Gattern weiden Pferde und Ziegen, um die wertvollen Sandmagerrasen und Heiden zu erhalten. Die überwiegend kieferndominierten Wälder sollen sich zu strukturreichen Mischwäldern entwickeln. Die Laubwälder bleiben ihrer natürlichen Entwicklung überlassen und der Anteil des Totholzes und der Höhlenbäume soll gefördert werden.
Einst wurde die Fläche forstwirtschaftlich genutzt. 1936 wurde sie Truppenübungsplatz der deutschen Reichswehr. Ab 1947 diente das Gebiet US-amerikanischen Truppen als Übungsplatz. In den folgenden Jahrzehnten wurde hier mit Leuchtspurmunition geschossen, was zu Bränden in den Waldbereichen führte. 1994 wurde die militärische Nutzung beendet.