Die 174 Hektar große DBU-Naturerbefläche Woldeforst liegt in Mecklenburg-Vorpommern, rund fünf Kilometer nördlich von Demmin. Die Fläche ist fast ausschließlich von Laubwald auf sehr feuchten Böden bedeckt, und es gibt nur wenige offene Landschaftsbereiche.
Die DBU-Naturerbefläche Woldeforst bildet den südlichen Teil des Drosedower Waldes, eines großen, geschlossenen Waldkomplexes. Über viele Jahrzehnte konnte sich hier relativ störungsfrei ein unzerschnittener Laubwald entwickeln. Eichen und Hainbuchen dominieren den Großteil der Flächen. Ein hoher Grundwasserspiegel und lehmige Böden führen dazu, dass große Teile des Waldes dauerhaft sehr nass sind. In Bruchwäldern staut sich im Winter und Frühjahr das Wasser und in den Senken bilden sich kleine Tümpel. Die unter Wasser wurzelnde Wasserfeder (Hottonia palustris) kann in einigen Bereichen flächendeckende Bestände ausbilden und die Sumpf-Schwertlilie wächst vor allem in den Verlandungszonen. Die Waldflächen werden von einigen kleinflächigen Waldwiesen durchbrochen. Dort wurde beispielsweise das Fuchs‘ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), eine heimische Orchideen-Art, bestimmt. Der Woldeforst bietet zudem Mäusebussard (Buteo buteo), Rotmilan (Milvus milvus), Schleiereule (Tyto alba), Waldkauz (Strix aluco), Kranich (Grus grus), Hohltaube (Columba oenas), Waldbaumläufer (Certhia familiaris), Moorfrosch (Rana arvalis) und Grasfrosch (Rana temporaria) einen Lebensraum. Die DBU-Naturerbefläche überschneidet sich mit dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Drosedower Wald und Woldeforst“.
Die Fläche kommt mit ihren ruhigen Laubwäldern, dem hohen Grundwasserspiegel und dem Feuchtgrünland als Lebensraum für den Schreiadler (Aquila pomarina) in Betracht. Der Woldeforst bietet dieser Greifvogelart alle Voraussetzungen, um hier erfolgreich zu jagen und Junge aufzuziehen. Daher werden diese Landschaften gepflegt und störungsarm gehalten. Um dem Schreiadler offene Flächen als potenzielles Jagdgebiet anzubieten, werden Waldwiesen durch Mahd erhalten und sogar neu angelegt. Nadelhölzer werden dem Wald nach und nach entnommen, damit auch in diesen Bereichen ein naturnaher Laubwald entstehen kann.
Bis 1938 wurde der Woldeforst forstwirtschaftlich genutzt. Ab 1940 entstand auf dem Gelände eine Heeres-Munitionsanstalt, in der bis 1945 Munition zusammengesetzt und gelagert wurde. Die Anlage wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den sowjetischen Truppen demontiert oder gesprengt. Von 1960 bis 1990 lagerte die Nationale Volksarmee Maschinen und Munitionszubehör auf dem Gelände, bevor die Bundeswehr hier bis 1997 Gerätschaften deponierte. Von 1999 bis 2000 wurden die Munitionsaltlasten von der Fläche geräumt.