Seit 2016 ist die DBU Naturerbe GmbH Eigentümerin der Fläche Günthersleben. Die DBU-Naturerbefläche ist 151 Hektar groß und liegt am Südhang des aus Muschelkalk und Keuper bestehenden Seeberges im südwestlichen Thüringer Becken.
Bei der DBU-Naturerbefläche Günthersleben handelt es sich um eine trockene Hangfläche. Den größten Teil nehmen Offenlandbereiche ein. Die offenen Landschaften werden als Lebensraum für seltene, auf diese Lebensräume spezialisierte Tier- und Pflanzenarten optimiert und erhalten. Im Nordwesten liegen kleinere Waldflächen. Dort wachsen Eschen, Feld- und Spitzahorn, Mehlbeere und Wildobstbäume. Im Westteil und Südrand sind kleinflächige Nadelholzbestände mit Waldkiefern, Schwarzkiefern und Douglasie in das Offenland eingestreut. Die naturnahen Laubbaumbestände bleiben ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, die Nadelwälder dagegen werden schrittweise in naturnahe Feldgehölze und Wälder umgewandelt. Wertvolle Lebensräume mit hoher Artenvielfalt sind zudem die Übergangsbereiche zwischen Wald und Offenland. Diese werden durch entsprechende Waldrandgestaltung als Schutz- und Brutraum gefördert.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auf der Fläche Kalkstein, Dolomit und Gips abgebaut. 1935 begann die militärische Nutzung als Standortübungsplatz; zunächst durch die Wehrmacht und von 1974 bis 1990 durch die Nationale Volksarmee. Zwischen 1945 und 1974 wurde auf der Fläche Landwirtschaft betrieben. Ab 1991 diente die Fläche der Bundeswehr zur Schieß- und Fahrerausbildung, bevor sie 2014 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben wurde.