Begrüßungsimbiss und Get-together mit Poster-Session von DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten
Einleitung von Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Impulsvortrag „Nach dem 1,5°C-Bericht: Ehrgeizigere Ziele – halbherzige Mittel?“ von Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung
Diskussion mit dem Publikum und mit
Interview mit Ronja Ritthaler-Andree, DBU-Stipendiatin
Kaffee und Kuchen mit Poster-Session von DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten
Moderation: Gregor Steinbrenner, 3sat nano
Sie finden
Auf dem DBU-Youtube-Kanal finden Sie einen Mitschnitt der Einführung von Herr Bonde.
Auf dem DBU-Youtube-Kanal finden Sie einen Mitschnitt des Vortrags von Prof. Dr. Edenhofer.
Auf dem DBU-Youtube-Kanal finden Sie einen Mitschnitt der Diskussion.
Als »sinnvollste Politik« zur Senkung der CO2-Emissionen bezeichnete Ottmar Edenhofer einen angemessenen CO2-Preis: »Eine Klimapolitik ohne CO2-Preis ist genauso ‚sinnvoll‘ wie eine moderne Medizin ohne Antibiotika. Antibiotika sind nicht alles, aber eine moderne Medizin ohne Antibiotika ist undenkbar!« Bis zum Jahr 2030 müsse der Preis pro Tonne CO2 auf 100 Dollar ansteigen. Aktuell liegt er im EU-Emissionshandel bei etwa 18 Euro. Darüber hinaus verwies Edenhofer darauf, dass der Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel des Weltklimarates (IPCC) auch die hoch umstrittenen negativen Emissionstechnologien, also Technologien zum Rückholen von CO2 aus der Atmosphäre, als unabdingbar aufführt.
Sabine Schlacke, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) nannte Steuern und rechtliche Schritte als weitere Mittel zum Erreichen der Klimaziele: »Die internationale Gemeinschaft und auch die Europäische Union sind nicht in der Lage, effektive Maßnahmen und ambitionierte Ziele festzulegen. Klagen könnten einen Anstoß liefern.« Darüber hinaus forderte Schlacke, eine multidimensionale Gerechtigkeitsdebatte zu führen, die sowohl die Betroffenen von Klimaschutzmaßnahmen als auch die von Klimafolgen sowie künftige Generationen mit einbezieht.
»Dass wir vor Gericht gehen können, sollte nicht die Lösung sein«, sagte Johannes Oswald, Geschäftsführer der Oswald Elektromotoren GmbH. Der DBU-Umweltpreisträger des Jahrs 2017 argumentierte dafür, die Menschen über eine emotionale Ebene zu erreichen: »Der Mensch hat sehr viele positive Eigenschaften. Die müssen wir anzapfen, um die Klimaziele zu erreichen.« Für die Industrie forderte Oswald auch im Hinblick auf die Konferenz in Katowice: »Mein dringender Wunsch sind nicht detaillierte Beschlüsse, sondern ein großer Rahmen, in dem wir uns als Wirtschaft möglichst frei bewegen können. Dieser Rahmen kann ein CO2-Preis sein.«
Auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI), Holger Lösch, betonte: »Wir als BDI machen seit Jahren das Thema CO2-Preis immer wieder auf, weil der Wirtschaft eine Handelslösung natürlich näher liegt als Ordnungspolitik oder Ordnungsrecht.« Eine wichtige Frage sah Lösch in den Bedingungen für ausländische Wettbewerber: »Laufen die anderen in Turnschuhen und wir in Bleischuhen? Daher würden wir die CO2-Bepreisung am liebsten gemeinsam mit unseren wichtigsten Partnern, Märkten und Konkurrenten machen.«
Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) und ebenfalls DBU-Umweltpreisträger 2017, brachte den »Druck von der Straße« als weitere Anstoßmöglichkeit für Veränderungen in die Diskussion. »Ohne den läuft nichts. Je mehr Menschen sichtbar auf die Straße gehen, umso größer nicht nur die Berichte in den Medien, sondern umso mehr wird auch die Politik ermuntert, tatsächlich zu handeln.« Es sei notwendig, zu einer Konzeption zu kommen, die über Wahlperioden hinausgehe und die vor allem auch jungen Menschen eine Perspektive gebe, so Weiger.
Auf dem DBU-Youtube-Kanal finden Sie einen Mitschnitt des Interviews.
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