Umsetzung des Klimaabkommens von Paris: Stimmt die Richtung?
Thematischer Hintergrund für das Symposium zum Pariser Klimaschutzabkommen war und ist die Tatsache, dass der Klimawandel eine der vier bereits überschrittenen Planetaren Grenzen darstellt. Die Veranstaltung „ Umsetzung des Klimaabkommens von Paris: Stimmt die Richtung?“ am Vortag der Umweltpreisverleihung in Würzburg mit den beiden Umweltpreisträgern des vergangenen Jahres Mojib Latif und Johan Rockström erbrachte aus Sicht der DBU folgende wichtige Ergebnisse:
Naturwissenschaften lassen keinen Zweifel
- Die Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften lassen keinen Zweifel: Der Klimawandel ist längst Realität und nichts, was erst in der Zukunft passieren wird.
- Das Pariser Abkommen wurde 2015 verabschiedet und ist am 4.11.2016 in Kraft getreten. Dies ist als großer Erfolg zu werten. Das Abkommen setzt einen verbindlichen Rahmen, um in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Treibhausgasneutralität und eine weltweite Klimastabilisierung zu erreichen. Die mittlere Erdtemperatur soll unter 2 °C über vorindustriellem Niveau gehalten werden.
- Die Richtung stimmt damit, aber die Umsetzung geht zu langsam. Wichtig ist sich klarzumachen: Klimaschutz ist Daseinsvorsorge.
- Alle Bereiche müssen umdenken und sich bewegen: Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Der Staat muss unter anderem über das Ordnungsrecht Signalgeber sein und er muss Aktivitäten aus der Zivilgesellschaft fördern.
- Ferner werden CO2-Senken benötigt, in denen das Kohlendioxid gebunden werden kann. Moore, Wälder und Holzbauten sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. CO2 muss auch als Rohstoff betrachtet werden und im Kreislauf geführt werden. Weitere Innovationen sind hierfür erforderlich.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung gibt es hier auf YouTube.
Diskussion
In der Diskussion wurde das in den Vorträgen mehrfach angeklungene Thema „Große Transformation“ nochmals aufgegriffen und vertieft. Konsens fand die Formulierung, dass viel eher ein Plan für die Transformation benötigt würde als ein Klimaschutzplan. Für diesen Transformationsplan spielten Städte und Gemeinde eine zentrale Rolle. Neben Mojib Latif und Johan Rockström nahmen an der Schlussrunde teil:
- Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz
- Martin Köppel, Projektleiter Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz, BUND Landesverband Baden-Württemberg
- Monika Kratzer, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Abteilungsleiterin Klimaschutz, technischer Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft
Video Diskussion können Sie hier bei Youtube betrachten.
Science Slam
Auf unterhaltsame Weise stellten außerdem vier DBU-Stipendiatinnen und Stipendiaten die Inhalte ihrer Dissertationen im Rahmen eines „Science Slam“ vor:
- Dr. Ulrich Schaper (Youtube-Video hier),
- Daphne Freudiger (Youtube-Video hier),
- Dr. Borbala Katalina Galos (Youtube-Video hier) und
- Jan Beermann (Youtube-Video hier).
Das Symposium wurde von Volker Angres (ZDF) versiert und umsichtig moderiert.
Zusammenfassung Dr. Bottermann
Das Paris-Abkommen wurde nach Darstellung des DBU-Generalsekretärs positiv eingeschätzt.
Der Kohleausstieg ist angesichts der allseits bekannten Klimadaten sofort nötig, sagte Bottermann.
Mehr dazu im Video hier