Der Megatrend Digitalisierung wird zu weitreichenden Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt führen. Die DBU gab bereits im Jahr 2018 erstmals die repräsentative Umfrage „DBU-Umweltmonitor: Digitalisierung“ in Auftrag, um zur Frage der Verbindung der Themen Digitalisierung und Umwelt ein Meinungsbild der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Die Befragung wurde nun im März 2020 – vor der Corona-Krise – wiederholt. Ende April 2020 wurde die Umfrage aus dem März 2020 ein weiteres Mal durchgeführt, um potenzielle Meinungsänderungen durch die Covid-19-Krise widerzuspiegeln. Im Zeitraum vom 27. April bis zum 30. April nahmen 1.029 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger an der repräsentativen Umfrage teil.
Die wichtigsten Ergebnisse
Eine Mehrheit der Bevölkerung (57 Prozent) sieht im digitalen Wandel eine Chance für unsere Gesellschaft. 35 Prozent der Befragten sehen sowohl Chancen als auch Gefahren, während lediglich 6 Prozent eher oder überwiegend die Gefahren sehen. Im Vergleich zu den Erhebungen aus März 2020 und 2018 sehen die Bürgerinnen und Bürger vermehrt Chancen des digitalen Wandels und weniger die Gefahren.
Fast 50 Prozent der Bevölkerung sehen zudem auch für die Umwelt Vorteile durch die Digitalisierung, lediglich für 9 Prozent überwiegen die Gefahren. Hier zeigt sich im Vergleich zur Umfrage im Vormonat eine deutliche Veränderung der Bevölkerungsmeinung: 10 Prozent mehr Menschen sehen in der Corona-Krise die positiven Auswirkung der Digitalisierung. Ähnlich wie bei den früheren Umfragen sehen 39 Prozent weiterhin sowohl Vor- als auch Nachteile.
Gefragt nach den positiven Folgen, sind 87 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass die Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien große (51 Prozent) oder sogar sehr große (36 Prozent) Folgen für die Umwelt haben wird. Des Weiteren sind 75 Prozent der Befragten der Meinung, dass ein geringeres Verkehrsaufkommen durch neue Dienste wie Carsharing, Home-Office und Videokonferenzen positive Folgen für die Umwelt haben wird. Diese Einstellungen sind gegenüber März 2020 gestiegen. Die positive Betrachtung von Heimarbeit und Videokonferenzen statt Geschäftsreisen spiegelt sich auch im DBU-Umweltmonitor „Corona-Folgen“ wider, wo drei Viertel der Befragten oder mehr sich für mehr Home-Office und Videokonferenzen aussprachen.
Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger geht von (sehr) großen negativen Folgen für die Umwelt durch die Zunahme von Elektromüll (75 Prozent) und einem höherem Materialverbrauch zur Produktion dieser elektrischen Geräte (68 Prozent) aus. Ebenfalls befürchtet eine Mehrheit der Befragten eine höhere Luftverschmutzung durch Lieferverkehr infolge von Online-Shopping (56 Prozent) und einen höheren Energieverbrauch durch die vermehrte Nutzung elektronischer Geräte (ebenfalls 56 Prozent). Im Vergleich zum März 2018 haben die Sorgen vor den negativen Folgen leicht abgenommen.
Seit 2018 sieht die überwiegende Mehrheit der Befragten (über 90 Prozent) es konstant für wichtig oder sehr wichtig an, dass sich die Politik, Unternehmen und Gesellschaft künftig stärker mit den möglichen Folgen der Digitalisierung für die Umwelt beschäftigen.
Die gesamten Umfrageergebnisse können Sie hier abrufen. Die untenstehenden Grafiken können Sie hier abrufen.