Förderschwerpunkt „Circular Economy“

#DBUcirconomy – Die DBU-Initiative für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft

Die Circular Economy bietet einen Weg hin zu einer nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Die DBU erkennt in der Circular Economy ein enormes Potenzial und engagiert sich daher in ihrer Projektförderung und im Stipendienprogramm. Das Einreichungsverfahren für Projekte ist vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungseinrichtungen offen.

Von der Linearwirtschaft zur Circular Economy

In den letzten Jahren hat sich mit der Circular Economy, einer erweiterten Kreislaufwirtschaft, ein neues Paradigma der wirtschaftlichen Entwicklung herausgebildet: Das Prinzip der Zirkularität soll die bisher übliche lineare Wirtschaft möglichst schnell ablösen. Das Schaffen und Schließen von Kreisläufen sowie die zyklische und kaskadische Nutzung von Rohstoffen zielen darauf, wirtschaftliche Entwicklung und Ressourcenverbrauch perspektivisch zu entkoppeln. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung spielen Produktgestaltung und -design sowie die sogenannten R-Strategien:

Die sogenannten R-Strategien spielen eine wichtige Rolle für die Umsetzung einer Circular Economy.

Zirkularität im Ländervergleich oder internationale Perspektive

Aktuell werden weniger als neun Prozent der global genutzten Ressourcen im Wirtschaftskreislauf gehalten. Im Ländervergleich zeigen sich große Unterschiede: Während in Deutschland knapp 13 Prozent der Materialien wiedergenutzt werden, kommen die Niederlande, Belgien, Frankreich und Italien auf deutlich höhere Werte zwischen knapp 20 und 30 Prozent.

Wirtschaftliche Transformation – Chancen für neue Geschäftsmodelle

Circular Economy erlangt zunehmend Relevanz als neues Leitbild für die wirtschaftliche Transformation. Sowohl im Rahmen des Green New Deal der EU als auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung nimmt sie eine prominente Rolle ein. Die bevorstehenden Umbrüche werden mitunter mit der Industriellen Revolution verglichen. Statt „take, make, waste“ heißt es zukünftig „reduce, reuse, recycle“. In nahezu allen wirtschaftlichen Sektoren und Bedürfnisfeldern (etwa Wohnen, Mobilität, Kommunikation, Ernährung, Gesundheit und Kleidung) gilt es, die Verschwendung von Ressourcen zu beenden. Möglich wird dies z.B. durch Nutzungsverlängerung, Sharing-Modelle, Vermeidung, Wiedernutzung und Reparatur. Diese Veränderungen bieten Start-ups und etablierten Unternehmen Chancen für neue Geschäftsmodelle.

Statt „take, make, waste“ heißt es zukünftig „reduce, reuse, recycle“: Übergang von der Linearwirtschaft zur Circular Economy.

Und weiter zur Circular Society?

Während im konsequent zirkulären Umbau gemeinhin der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft gesehen wird, wird in der Debatte zunehmend darauf verwiesen, dass bislang die gesellschaftliche Perspektive unterbelichtet ist. Die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit kommen demnach deutlich zu kurz. Der Umbau der Linearwirtschaft muss durch einen sozio-kulturellen Wandel flankiert werden. Im Sinne der gesellschaftlichen Teilhabe und eines gerechten Strukturwandels wird angemahnt, auch die Folgen für Lebensumfeld und Alltag, gesellschaftliches Engagement und Arbeitsplätze mitzudenken, etwa in den Bereichen Arbeitsschutz, berufliche Tätigkeiten, (berufliche) Bildung und Qualifikation sowie Alltagspraktiken und Konsum.

#DBUcirconomy: Förderinitiativen und Stipendienschwerpunkt

Die DBU erkennt in der Circular Economy ein enormes Potenzial. Mit ihrer Initiative für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft „#DBUcirconomy“ nimmt die Stiftung das Thema verstärkt in den Blick – sowohl in ihrer Projektförderung als auch im Promotionsstipendienprogramm.

Das Einreichungsverfahren für Projekte im Rahmen der Förderinitiative ist vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungseinrichtungen offen. Ausdrücklich erwünscht sind Kooperationsprojekte zwischen KMU und Forschungseinrichtungen, die Beteiligung weiterer Akteure (z. B. Großunternehmen) ist möglich. Es gelten die Förderleitlinien der DBU in der aktuellen Fassung. Informationen zur Antragstellung finden sich hier.

Mit zwei Ausschreibungen fokussiert die DBU innerhalb von #DBUcirconomy auf die Themenkreise „Textilien“ und „Gesundheitswesen“:

Im Promotionsstipendienschwerpunkt „Besser wirtschaften und leben in Kreisläufen – Transformationspotentiale der Circular Economy“ werden Fragen aus sozial‑, geistes-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie künstlerischen Fachgebieten, aber auch aus technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen adressiert, mehr dazu hier.

Projekte zum Thema

Wiederverwerten, Abfall vermindern, Energie- und Materialeffizienz erhöhen, erneuerbare Energien nutzen, digitalisieren, leihen, teilen – die Circular Economy hat viele Facetten. Wie sie sich umsetzen lässt, zeigen die folgenden beispielhaften DBU-Projekte.

Heizkreis

Keine Energie ohne Wasser

Club für nachhaltige Verpackungslösungen

Sortenreines Metallrecycling durch blitzschnelle Laseranalyse

Energieeffizientes Reinigungsverfahren für das Kunststoffrecycling

Die Energiewende in Deutschland und Osteuropa als Spiel

DBU-Green Start-up-Förderung: Cirplus – globaler Marktplatz für recycelte Kunststoffe

DBU-Green Start-up-Förderung: Circular.fashion – Software zum Design kreislauffähiger Textilprodukte

DBU-Green Start-up-Förderung: Soltani – Mit digitaler Unterstützung Ressourcen schonen

Kontakt

Dr. Maximilian Hempel
DBU: Umweltforschung: Abteilungsleitung
+49 541 9633-300
Dr. Volker Berding
DBU: Umweltforschung: Ressourcenmanagement
+49 541 9633-310
Dr. Melanie Kröger
DBU: Umweltforschung: Zirkuläre Wirtschaft und Bioökonomie
+49 541 9633-320
Dr. Thomas Pyhel
DBU: Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz, Internationale Förderung: Informelle Bildung und Medien
+49 541 9633-432
Dr. Michael Schwake
DBU: Umwelttechnik: Umwelt- und gesundheitsfreundliche Verfahren und Produkte
+49 541 9633-212