Die Renaturierung und der Schutz von Feuchtgebieten wurden in den letzten Jahren verstärkt. Spezielle Schutzprogramme für Moore und Feuchtgebiete wurden z. B. in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg initiiert und zahlreiche Pilotprojekte zur Wiedervernässung degradierter Niedermoorstandorte durchgeführt. Der überwiegende Teil dieser Projekte war aber innerhalb großflächiger, landwirtschaftlich genutzter Gebiete lokalisiert. Waldmooren dagegen wurde bisher wenig Beachtung geschenkt, obwohl z. B. in Mecklenburg-Vorpommern von den 52.000 Hektar waldbestandener Moore 33.000 Hektar stark entwässert wurden. In allen Untersuchungen wurde der Verlust bzw. eine Verschlechterung der ur-sprünglich typischen Lebensräume nachgewiesen. Zu einer effizienten Renaturierung solcher Standorte fehlt es an verlässlichen Grundlagen sowie operationalisierbaren Indikatoren und verlässlichen Kriterien zur Erfolgskontrolle. Es fehlt an klaren Zielen bei der Wiedervernässung und an Transparenz bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen. Wesentlicher Grund dafür ist, dass das verfügbare Wissen zur Waldmoorrenaturierung für Praktiker nicht aufbereitet ist.
Vor diesem Hintergrund haben Humboldt Universität und Fachhochschule Eberswalde ein Instrument für den Schutz und das Management von Waldmooren entwickelt, das Praktikern ermöglicht, für ein individuelles Moor angepasste, optimale Maßnahmen zur Renaturierung zu finden. Um den "Umwelt baut Brücken"-Journalisten die Bedeutung der Moore nahe zu bringen, trifft sich Frau Professor Zeitz von der HU Berlin heute mit den Schülern aus Vinkovci und Bernau. Gemeinsam werden Sie das kleine Versuchsmoor am Werbelliner See besichtigen, wo Forscher und Studenten Bohrungen zur Untersuchung des Bodens anstellen. Und die Jugednlichen dürfen auch selbst anpacken und zum Gestänge greifen. Auf jeden Fall sind Gummistiefel und schmutzbeständige Kleidung gefragt. Viel Spaß!