2012 blickt die „Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft“ (IPA), ein Zusammenschluss von Abgeordneten der Länderparlamente, des Bundestages und des Europäischen Parlaments, auf eine 60jährige Geschichte zurück. Die IPA, die auch als die „Keimzelle der Umweltpolitik“ gilt, initiierte ganz maßgeblich die Umwelt- und Naturschutzpolitik der 1950er- und 1960er-Jahre. Ihre Schwerpunkte reich(t)en vom konservierenden Naturschutz über die Landschaftspfl ege und -planung bis zum Schutz der Umweltmedien Boden, Wasser und Luft. In ihrem Gründungsmanifest ließen sich die Mitglieder der IPA bereits vom Grundsatz der Nachhaltigkeit leiten: Sie forderten einen pfleglichen und sparsamen Umgang des Menschen mit den „natürlichen Hilfsquellen der Erde“, der auch die Bedürfnisse der kommenden Generationen im Blick haben müsse.
Die IPA verfolgte die Strategie, die anstehenden Ressourcen- und Umweltprobleme fraktionsübergreifend, interdisziplinär und konsensorientiert zu lösen.
Über diesen bemerkenswerten Politikansatz und über ihre umweltpolitischen Erfahrungen werden zunächst Zeitzeugen berichten. Im Mittelpunkt einer anschließenden Podiumsdiskussion wird die Frage stehen, wie umweltpolitische Ziele sich unter jeweils veränderten Rahmenbedingungen parlamentarisch am effi zientesten durchsetzen lassen. Bietet dieses Konsensprinzip der IPA Anknüpfungspunkte für die aktuelle Umweltpolitik? Oder stellt dieser Ansatz heute nur noch einen Anachronismus dar? Darüber diskutieren Zeitzeugen mit heute in der Umweltpolitik Verantwortung tragenden Politikerinnen und Politikern.