Woran kann man erkennen, ob unser Planet Erde belastet oder schon überlastet ist und wie könnte man eine Belastbarkeit unseres Planeten bemessen? Dieser Frage haben sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen um Johan Rockström, Direktor des Stockholmer Resilienz-Zentrums und Träger des DBU Deutschen Umweltpreises 2015, angenommen und in ihrem Konzept neun Bereiche identifiziert, die die Grenzen der Belastbarkeit unserer Erde bestimmen. Diese Bereiche werden als „planetare Grenzen“ bezeichnet. Ein Überschreiten dieser Grenzen kann Veränderungen der ökologischen Rahmenbedingungen verursachen, die sich zu einem Risiko für zukünftige Generationen entwickeln können. Für die Bereiche Stickstoffeintrag und Phosphoreintrag in die Biosphäre attestiert die Forschergruppe, dass die planetaren Grenzen bereits überschritten sind. Hier sind die natürlichen biogeochemischen Kreisläufe gestört.
Phosphor ist für die Ernährungssicherheit einer wachsenden Weltbevölkerung unverzichtbar. Stickstoff ist als zentraler Baustein tierischer und pflanzlicher Eiweiße der Motor allen biologischen Wachstums. Beide Nährstoffe werden von Tieren und Menschen aufgenommen und ausgeschieden, sodass sie auch in Wirtschaftsdüngern wie Stallmist, Gülle aber auch Klärschlamm enthalten sind. Die natürlichen Phosphor- und Stickstoffkreisläufe werden durch den Menschen stark beeinflusst. An vielen Standorten kann das Überangebot von Stickstoff und Phosphor von den Pflanzen nicht genutzt werden. Sie gelangen in die Umwelt und richten dort Schaden an, wie z.B. Grundwasserbelastung, Eutrophierung in Fließgewässern oder die Bildung des klimaschädlichen Lachgases.
Ausgehend von dem Konzept der planetaren Grenzen geht DBU-Referent Dr. Maximilian Hempel auf die Ursachen der gestörten Kreisläufe ein. Im zweiten Teil des Vortrags werden Lösungsansätze vorgestellt und anhand von Praxisbeispielen aus DBU-geförderten Projekten erläutert.
Wann: 16. März 2017, 19 Uhr
Wo: Museum Mensch und Natur, Schloss Nymphenburg
Ausrichter der Veranstaltung ist Die Umwelt-Akademie e.V.
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