Teil II „Kulturelles Erbe und Naturschutz in Mooren – Spannungsfeld und Synergien“

Am 8. und 9. November 2022 in Osnabrück

Moore, von Wasserüberschuss gekennzeichnete Teile der Landschaft, die wohl wie kaum ein anderer Naturraum in Europa in kurzer Zeit einem nachhaltigen Wandel unterlegen waren. Als ausgedehnte Hochmoore, in Niederungen entlang von Bächen und Flüssen und in Senken in den Uferbereichen von Seen oder im Übergangssaum zu Nord- und Ostsee bildeten sie in Deutschland über Jahrtausende prägende Elemente der Landschaft.

Als Lebensraum zahlreicher spezialisierter Arten und Biozönosen, Wasserspeicher oder Kohlenstoffsenke sind sie wichtige Bestandteile des ökosystemaren Wirkungsgefüges. Der in ihnen akkumulierte Torf bildet ein besonderes Bodenarchiv, in dem menschliche Hinterlassenschaften wie Moorwege oder Reste von Siedlungen und als Proxies auswertbare biotische und abiotische Bestandteile unter weitgehendem Sauerstoffabschluss über Jahrtausende konserviert wurden. Melioration und Nutzungen haben dazu geführt, dass große Teile dieser Landschaften in den zurückliegenden zwei bis drei Jahrhunderten weitgehend zerstört oder zumindest massiv beeinträchtigt wurden.

Der Schutz und die Entwicklung der noch verbliebenen Moore und Feuchtgebiete stellt heute ein zentrales Anliegen des Umwelt- und Natur-, wie auch des Denkmal- und Kulturgut- / Kulturlandschaftschutzes dar.

Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte und unter Federführung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege gemeinsam mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT) e.V. durchgeführte Projektvorhaben fokussiert auf eben diese Thematik von Schutz und Entwicklung. Dabei geht es darum, einen vermehrt interdisziplinären Ansatz bei der Entwicklung von Nutzungs-, Schutz- und Entwicklungskonzepten und -maßnahmen zu etablieren und die handelnden Akteure für die unterschiedlichen fachlichen Problemstellungen zu sensibilisieren, um mögliche (Interessens-) Konflikte bereits frühzeitig zu identifizieren und Synergien zu erschließen.

Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter aus Behörden und Verwaltungen, Planungsbüros, dem Landschaftsbau, archäologischen Grabungs- und Fachfirmen, NGOs, die Landwirtschaft und sonstige in Mooren tätige Akteurinnen und Akteure.
 

Programm

8. November 2022

9.30 h
 

Begrüßung

Alexander Bonde, Generalsekretär der DBU

Christina Krafczyk, Präsidentin des NLD
 

9.45-10.00 h
 

Einführung in die Thematik

ANDREAS BAUEROCHSE, NLD, DGMT
 

10.00-10.30 h
 

Archäologische Fundstellen in Feuchtbodenarealen

- Geländesituationen und Potenziale aus denkmalpflegerischer Sicht

MIRJAM BRIEL & MARION HEUMÜLLER, NLD
 

10.30-11.00 h
 

Kaffeepause
 

11.00-11.45 h
 

Duvensee - Naturschutz und Archäologie im Dialog

HELGE LUTHE, Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider
CHRISTOPH UNGLAUB, ALSH
 

11.45-12.15 h
 

Die früheisenzeitliche Sumpfschanze von Biehla im NSG Teichgebiet Biehla-Weißig

THOMAS WESTPHALEN, Landesamt für Archäologie Sachsen
 

12.15-13.30 h
 

Mittagspause
 

13.30-14.00 h
 

Bemerkenswerte Funde und Befunde bei der Renaturierung eines Ueckeraltarmes

JENS-PETER SCHMIDT, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
 

14.00-14.45 h
 

Fallbeispiel Federsee - Naturschutz und Denkmalpflege arbeiten Hand in Hand

JUDITH ENGELKE, Regierungspräsidium Tübingen

RICHARD VOGT, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
 

14.45-15.15 h
 

Kaffeepause
 

15.15-15.45 h
 

In situ preservation (and degradation) of archaeological artefacts in Danish wetlands

ANNE K.E. TJELLDEN, Moesgard Museum, Hojbjerg
 

15.45-16.15 h
 

Kulturelles Erbe in heutigen und ehemaligen niederländischen Hochmoorlandschaften. Ein methodischer Ansatz für Bestandsaufnahme und Pflege

MAURICE PAULISSEN, Univ. Wageningen
 

16.30-18.00 h
 

Podiumsdiskussion unter Einbeziehung des Auditoriums, Moderation Siebo Heinken

 

Auf dem Podium:

Henning Haßmann (NLD), Denkmalschutz

Rita Jensen (LLUR), Naturschutz

Arnd Hüneke (NLD), Jurisdiktion

Susanne Belting (DBU Naturerbe GmbH)
 

19.30 h
 

Gemeinsames Abendessen in der Altstadt von Osnabrück
 

 
9.
November 2022

Exkursion in die Dümmer Geestniederung

8.30 h
 

Abfahrt an der DBU

 

Naturschutzmaßnahmen am Dümmer

HEINRICH BELTING, NLWKN

 

Die Niedermoorböden und deren Wasserhaushalt im E+E-Projektgebiet Osterfeiner Moor

JOACHIM BLANKENBURG

 

Archäologische Ausgrabungen an der Hunte

MARION HEUMÜLLER, ANDREAS BAUEROCHSE, NLD

 

Mittagsimbiss

 

Aschener Moor - Archäologie und Naturschutz

DETLEF TÄNZER, Landkreis Diepholz

MARION HEUMÜLLER, ANDREAS BAUEROCHSE, NLD
 

16.30 h
 

Ankunft am Bahnhof in Osnabrück
 

 

Anmeldung

Teil 2: 8./9. November 2022
 

Tagungsort:

 

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

 
08.11.2022

Vortragsveranstaltung (60,- €)1

09.11.2022

Exkursion in die Dümmerniederung (40,- €)2

Bitte geben Sie an, ob Sie ein vegetarisches Mittagessen benötigen und ob Sie an dem gemeinsamen Abendessen teilnehmen (das Abendessen ist nicht in der Tagungsgebühr enthalten).

 

Sie können sich hier anmelden

oder

senden Sie die Anmeldung per E-Mail an

natur-denkmalschutz@dgmtev.de

Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr an Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde e.V.

IBAN DE90 2501 0030 0303 2003 01

 

1) Die Tagungsgebühr beinhaltet Kaffee und Gebäck in den Pausen sowie das Mittagessen

2) Die Exkursionsgebühr beinhaltet einen Mittagsimbiss
 


AnmeldungProgramm