Arzneimittelrückstände in der Umwelt sind ein globales Problem. Sie können ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen und schädigen nachweislich die Umwelt. Rückstände von Tierarzneimitteln finden sich vor allem in Dung und Gülle der behandelten Tiere, können aber auch über die Stallluft mit Staub und Bioaerosolen aus den Ställen ausgetragen werden. Mit den Wirtschaftsdüngern gelangen sie auf die Felder, reichern sich im Boden an und können von da aus auch in Oberflächen-, Grund- oder Trinkwasser verlagert werden. Dabei kommt antimikrobiell wirksamen Stoffen eine besondere Bedeutung zu. Die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen macht es zwingend erforderlich, Maßnahmen zur Verminderung des Eintrags von Arzneimitteln in die Umwelt vorzunehmen.
Seit einigen Jahren sinken die Abgabemengen von Antibiotika. Welche Erfahrungen machen Tierärzte und Landwirte mit den Restriktionen und gestiegenen Dokumentationspflichten? Gewährleistet die derzeitig vielfach praktizierte Verabreichung von Arzneimitteln über Futtermittel und Tränkewasser eine sichere Medikation? Wie sehen zukunftsfähige Strategien aus und welche alternativen Behandlungsmethoden werden derzeit beforscht? Welche Marktchancen und Risiken ergeben sich aus der auch im Ausland betriebenen Forschung zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bis hin zur antibiotikafreien Fleischproduktion? Lässt sich der Zielkonflikt zwischen Tierschutz und Antibiotikafreiheit auflösen? Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der Forderung, auf die Verwendung einzelner Wirkstoffklassen (Reserveantibiotika) in der Tiermedizin zu verzichten?
Diese und andere Fragen werden in diesem DBU-Forum mit hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Tiermedizin und Agrarbranche beleuchtet und diskutiert.