Lindau in Istanbul

Kampf gegen die Umweltverschmutzung auf hoher See
Schiffe tragen auf viele unterschiedliche Arten und Weisen zur Umweltverschmutzung bei. Die Verklappung von Abfällen auf hoher See, das Auswaschen von Chemikalien aus Farben und Lacken in die Gewässer und die Beeinträchtigung der marinen Fauna durch Lärmbelästigung sind nur einige Beispiele. Ein wenig beachtetes Problem sind die Umweltauswirkungen von Bilge- und Balastwässern, also Wässern, die sich im Schiffsrumpf sammeln. Da diese Wässer oft schon vor Antritt einer Fahrt im Ausgangshafen aufgenommen werden - ob unabsichtlich oder um das Schiff schwerer zu machen - werden in ihnen neben Ölderivaten und Chemikalien auch Viren, Bakterien und Kleinstorganismen transportiert, die dann am Zielhafen als Neozoen das heimische Artengleichgewicht verändern können. Die Stadtverwaltung von Istanbul hat daher am Hafen von Haydarpasa eine Abwasseraufnahmestation eingerichtet, mit der jährlich bis zu 100.000 m³ Abwässer aufgenommen und behandelt werden können. 20.000 m³ hiervon erfahren eine wirtschaftliche Wiederverwertung: zurückgewonnene Öle können als Sekundärtreibstoff dienen. Mit dem Team der ISTAC - der städtischen Betreibergesellschaft - haben die "Umwelt baut Brücken"-Schüler heute die Gelegenheit, das Hafenzollgebiet und die Anlage zu besichtigen. Was sie dort wohl vorfinden werdet ...