Die demografische Entwicklung in zahlreichen Gebieten Deutschlands erfordert ein Umdenken bei der Planung und Sicherstellung einer bezahlbaren Wasserver- und Abwasserentsorgung. Die Finanzierung großer zentraler Systeme auf Basis des Solidarprinzips kann künftig nicht immer sichergestellt werden, sondern die Entwicklung flexibler Infrastrukturen in der Wasserwirtschaft ist notwendig geworden. Zukunftsfähig heißt dabei, die ökonomisch und ökologisch sinnvollste Variante der Wasserver- und Abwasserentsorgung zu planen, zu genehmigen und umzusetzen.
International besteht die wesentliche Herausforderung darin, über eine Standorterschließung eine optimale Lösung für eine nachhaltige Wasserver- und Abwasserentsorgung vorzubereiten. Für eine Bearbeitung dieser Aufgaben spielt neben der Technologieauswahl und deren Adaptierung an die Standortbedingungen die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Da häufig keine Infrastruktur existiert, besteht eine wesentlich größere Flexibilität hinsichtlich einer standortspezifischen Technologieauswahl und Dimensionierung als im nationalen Kontext.
Die DBU erkannte diese Problemstellungen, unterstützte eine Machbarkeitsstudie und förderte anschließend das Projekt "Umsetzung und Realisierung des Bildungs- und Demonstrationszentrums für dezentrale Abwasserbehandlung" im Zeitraum 2003 bis 2006 mit rund 500.000 €.
In den letzten zehn Jahren hat sich das BDZ zu einem national und international ausgerichteten Netzwerk zur Förderung und erfolgreichen Etablierung der zukunftsfähigen Siedlungswasserwirtschaft entwickelt, dessen Serviceleistungen den Demonstrationsstandort für verschiedene Abwasserbehandlungstechnologien, die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal aus dem In- und Ausland sowie die Forschung und Entwicklung für ein nachhaltiges Wassermanagement umfassen.
Im Rahmen der Fachtagung diskutieren Experten aus Ministerien, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft zu aktuellen Trends und Perspektiven einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft im In- und Ausland.