Angesichts des weltweit übermäßigen Konsums und der damit verbundenen umweltbezogenen und sozialen Probleme gewinnt suffizientes Konsumverhalten zunehmend an Bedeutung. Es zielt darauf ab, Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung zu verringern, indem der Erwerb neuer Konsumgüter reduziert wird. Ziel meines psychologischen Dissertationsprojektes ist es deshalb, neue Erkenntnisse zur Förderung suffizienten Konsums auf Ebene der Verbraucher:innen zu gewinnen. Hierbei stellt die ausreichende Verfügbarkeit freier Zeit (Zeitverfügbarkeit) einen wichtigen Einflussfaktor dar, da suffizienter Konsum meist mehr Zeit als ressourcenintensiverer Konsum erfordert. Um suffiziente Konsumentscheidungen zu treffen und Konsumgewohnheiten ändern zu können, könnte zudem das Bewusstmachen und Hinterfragen der eigenen Konsumwünsche (Wunschreflexion) erforderlich sein. Daher soll untersucht werden, ob eine erhöhte (subjektive) Zeitverfügbarkeit sowie eine gesteigerte Wunschreflexion potenzielle Gelegenheitsfenster zur Förderung suffizienten Konsums darstellen. Zur Überprüfung dieser Annahme sind drei psychologische Studien geplant. In einer ersten Studie soll zunächst mittels qualitativer und quantitativer Methoden eine Skala zur Messung der Wunschreflexion entwickelt werden. Im Rahmen der zweiten Studie wird die Wunschreflexion im Kontext von Decluttering, d.h. dem Entrümpeln des eigenen Haushalts, näher beleuchtet. Die dritte Studie befasst sich mit möglichen Effekten einer Arbeitszeitverkürzung. Die im Rahmen des Projektes entwickelte Skala soll eine erste quantitative Erfassung der Wunschreflexion ermöglichen und somit eine Grundlage für weitere Forschung zur Förderung suffizienten Konsums schaffen.