Infolge des Klimawandels müssen wir mit längeren und vor allem häufiger auftretenden Dürreperioden rechnen. Der dadurch resultierende Wassermangel wird zu einer zunehmend großen Bedrohung für Wälder und ein Verständnis darüber zu entwickeln, welche Umstände das Überleben unserer Wälder bestimmen, ist von hoher Bedeutung.
Sterbende Bäume haben weitreichende Auswirkungen auf Waldökosysteme. Daher sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie Trockenheit die Mortalität von Bäumen durch kritischen Wasserverlust beeinflussen und somit die Struktur und Funktion von Wäldern verändern. Darüber hinaus ist der Effekt dieser trockenen Bedingungen auf Bäume und Wälder nicht nur im akademischen Interesse der Ökologie, sondern zieht auch breit gefächerte ökonomische und soziale Folgen mit sich.
Die Überlebenswahrscheinlichkeiten von Bäumen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wobei mehrartige Baumbestände als entscheidend erscheinen. Hinzu kommen wenig erforschte Nachwirkungen früherer Trockenheiten, sogenannte „Legacy-Effekte“, die den Wasserhaushalt beeinflussen. Um diesen weiter zu kontextualisieren soll insbesondere der Wasserverbrauch genauer untersucht werden.
Die Untersuchungen sind folglich in drei Themenbereiche gegliedert:
1) Kritischer Wasserverbrauch unter extremer Trockenheit – Bedeutung des Wasserverlusts über die Rinde im Vergleich zu dem Verlust über die Blätter
2) Wasserhaushalt von Bäumen unter extremem Trockenstress – Einfluss von Baumarten-Nachbarschaft und Legacy-Effekten
3) Mortalität von Bäumen unter extremem Trockenstress – Einfluss von Baumarten-Nachbarschaft und Legacy-Effekten
Die Untersuchungen finden statt auf der Kranzberger-Freiland Versuchsvläche der TU München, hier werden, in dem größten Trockenstress-Experiment an einem ausgewachsenen Wald in Deutschland, seit 2010 die Interaktionen zwischen Buchen und Fichten unter extremer Trockenheit untersucht.