Durch aktuelle Trends zu einer Abkehr von Industriezucker und zu einer kohlenhydratarmen Ernährung greifen viele Menschen gerne zu Zucker-Alternativen. Dazu gehören auch künstliche Süßstoffe, die einen vielfältigen Einsatz finden, vor allem aber durch zuckerfreie Getränke bekannt sind. Einige Vertreter der künstlichen Süßstoffe sind äußerst stabil, werden nicht metabolisiert und passieren Kläranlagen. So gelangen sie in die aquatische Umwelt, wo sie sich seit über 10 Jahren als persistent erweisen. Da im Rahmen des Zulassungsverfahrens keine Umweltgefährdungsbeurteilung durchgeführt wurde, existieren nur wenige Daten zur Ökotoxizität.
Ziel meiner Arbeit ist es, diese Datenlücken zu füllen und eine Gefährdungsbeurteilung der vier wichtigsten Vertreter zu ermöglichen. Der Forschungsschwerpunkt liegt darauf, Richtlinientests der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) an drei aquatischen Modellorganismen auszuführen, um die Ökotoxizität künstlicher Süßstoffe zu untersuchen. Zusätzlich dazu sollen OMICs-Methoden angewandt werden, um molekulare Effekte zu beleuchten. Ein großer Vorteil dieser sensitiven Methoden ist es, die physiologischen und molekularen Effekte auf Wirkmechanismen zurückführen zu können.