Dieses Forschungsprojekt befasst sich mit der dringenden Notwendigkeit, nachhaltigere Wege zur Bewältigung der sich verschärfenden Waldbrandkrisen zu finden, und zwar nicht nur in materieller, sondern auch in kultureller Hinsicht. Da die affektive und sensorische Wahrnehmung von Umweltkatastrophen nur unzureichend verstanden wird, untersucht dieses Projekt die gelebten Erfahrungen von Waldbränden – und wie diese von gesellschaftlichen Diskursen über Risikowahrnehmung, Katastrophenmanagement und globaler Erwärmung geformt werden und diese mitgestalten.
Durch vergleichende ethnografische Feldforschung einerseits in Deutschland, wo das Risiko von Bränden stetig zunimmt, und andererseits in Spanien, Italien und Australien soll vor allem die Rolle der Sinne bei Umweltgefahren beleuchtet werden.
Ziel dieses Projekts ist es nicht nur, den Kenntnisstand über bestimmte Wahrnehmungsweisen und -politiken von Umweltkatastrophen zu erweitern, sondern auch, die Ergebnisse in eine Reihe von Vorschlägen für künftige Gefahrenabwehr- und Managementprozesse umzusetzen. Durch die Initiierung von ‘Storytelling‘-Workshops hofft das Projekt außerdem, den Betroffenen und der nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu helfen, besser mit umweltbedingtem Stress umzugehen und alternative Wege zu finden, den Klimawandel wahrzunehmen und zu verstehen.