Warum ist es für Vertreter*innen der Klimabewegungen derart selbstverständlich, dass die Politik auf „die Wissenschaft“ hören kann und dieses auch tun sollte? Und was verstehen Aktivist*innen eigentlich unter „der Wissenschaft“? Diesen Fragen gehe ich im Rahmen meines Dissertationsvorhabens auf den Grund. Dabei nimmt meine Arbeit jene Perspektive ein, welche Wissenschaft nicht auf eine klar definierbare feste Einheit begrenzt, auf welche sich Akteure im politischen Diskurs lediglich beziehen können. Stattdessen werden Bezugnahmen auf „die Wissenschaft“, Faktizität und Expert*innenkonsense als Beiträge zur (Neu-)Aushandlung eines verallgemeinerten öffentlichkeitswirksamen Wissenschaftsverständnisses ausgelegt. Damit kombiniert mein Promotionsvorhaben Ansätze aus der Wissenschafts- und Technikforschung mit jenen aus der politischen Soziologie sowie Protest- und Bewegungsforschung. Doch wie sehen die Wissenschaftsverständnisse von Klimaaktivist*innen nun aus? Und inwieweit sind diese mit praktischen Zwängen in der Bewegungspraxis verwoben? Dies suche ich, mithilfe eines ethnografischen Forschungsdesigns und über abduktive Theoriebildung im Sinne der Grounded Theory Methodologie genauer zu bestimmen.