In Zeiten des Klimawandels, in denen erhöhte Temperaturen (+ 2-3°C mittlere Jahrestemperaturen), ein steigender Meeresspiegel (mind. + 0,3 m) und sich ändernde Niederschläge bis zum Ende des 21. Jahrhunderts vorhergesagt werden (Stott et al., 2010, IPCC, 2021), müssen wir verstehen, welchen Einfluss diese auf die Organismen und Ökosystemleistungen des hoch dynamischen Ökosystems Salzmarschen hat. So haben Salzmaschen eine zentrale Bedeutung im Küstenschutz und rücken weltweit immer mehr in den Fokus als Kohlenstoffspeicher, als nature based climate solution.
Dieses Promotionsvorhaben addressiert ein lange übersehenes Wirkungsgefüge in Salzmarschen: Arbuskuläre Mykorrhizapilze, die in Symbiose mit Pflanzen stehen und an der Mineralienernährung, der Wasseraufnahme und dem Schutz vor biotischem und abiotischem Stress in Pflanzen beteiligt sind. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen, dass das Vorkommen der Pilze in der oberen Marsch vergleichbar mit denen anderer Grasländer ist, entlang des Höhengradienten bis zur unteren, 2 mal täglich überfluteten Pionierzone abnimmt und dass sie negativ auf steigende Temperaturen reagieren. Diese Erkenntnisse müssen jedoch noch durch weitere, zur Zeit laufende Untersuchungen gestützt werden. Noch in Planung befindet sich ein Gewächshausexperiment, in dem ich untersuche, ob die Salzmarschpflanzen unter steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit von der Symbiose mit arbuskulären Mykorrhizapilzen profitieren und welche Rolle diese bei der Mediation von Kohlenstoff in den Boden spielen.
IPCC (2021) Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press
Stott, P. A., Gillett, N. P., Hegerl, G. C., Karoly, D. J., Stone, D. A., Zhang, X., et al. (2010) Detection and attribution of climate change: a regional perspective. WIREs Climate Change, 1, 192-211.