Der Klimawandel ist eines der aktuellsten Themen der heutigen Zeit. Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung verändern sich die Umweltbedingungen, was sich wiederum negativ auf viele Organismengruppen auswirkt. Vor allem Arten mit einer geringen Temperaturtoleranz und geringer Home Range sind davon stark betroffen, da sie von wärmeliebenden Arten verdrängt werden und oft nicht in der Lage sind ihren Standort zu wechseln.
Vor allem aquatische Ökosysteme sind von den Veränderungen betroffen, da sich thermische, chemische und physikalische Parameter verändern, was einen Wandel der Artengesellschaften mit sich bringt. Außerdem begünstigen die steigenden Wassertemperaturen die Einwanderung und Etablierung invasiver Arten. Große Flusssysteme wie Rhein und Donau sind bereits stark von der Einwanderung der invasiven Schwarzmeergrundeln betroffen, wobei vor allem die Schwarzmundgrundel als sehr konkurrenzstark gilt. Sie steht in direkter und indirekter Konkurrenz zu vielen heimischen Arten wie dem Flussbarsch, der Mühlkoppe oder der Barbe, indem sie mit ihnen um Habitate konkurriert oder deren Rekrutierung durch das Fressen des Laichs und juveniler Fische stört. Da die Schwarzmundgrundel außerdem in der Lage ist mehrmals im Jahr abzulaichen wird sie zu einem starken Konkurrenten vieler Fischarten.
Da die Invasion der Grundeln bisher wenig untersucht ist und keine wirksamen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung bekannt sind, werden in diesem Forschungsvorhaben die Laichökologie und die Eioberfläche, sowie die Laichreife der Grundeln in einem gesamten Jahreszyklus untersucht. In einem nächsten Schritt soll außerdem die Konkurrenz der Schwarzmundgrundel zu heimischen Arten genauer untersucht werden. Durch diese Versuche werden wichtige Erkenntnisse zur Autökologie der Schwarzmundgrundel und zur Veränderung der direkten Konkurrenz zwischen invasiven und heimischen Fischarten bei verschiedenen Bestandsdichten gewonnen und ein Beitrag zum Schutz der heimischen Fischfauna geleistet.