Die Kreislaufwirtschaft ins Rollen bringen
Die Kreislaufwirtschaft entkoppelt wirtschaftlichen Fortschritt von der Nutzung natürlicher Ressourcen und ist als Kernelement des Green Deal der Europäischen Union ein wichtiger Bestandteil politischer Fördermaßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung in Europa. Im Vergleich zu herkömmlichen, linearen „take-make-use-dispose“ Angeboten verlangen kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle ihren Konsument*innen und Nutzer*innen teils erhebliche Verhaltensänderungen ab. Nur wenn diese willens sind, ihr Verhalten an derartige Modelle anzupassen, lassen sich die ökonomischen und ökologischen Potenziale der Kreislaufwirtschaft realisieren.
Das Forschungsvorhaben untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher Modelleigenschaften kreislaufwirtschaftlicher Angebote auf Nutzungsintentionen und das tatsächliche Nutzungsverhalten von Kund*innen. Dabei liegt der Fokus auf den Themenfeldern Plastik und elektronische Geräte. Als Forschungsgegenstände dienen insbesondere Mehrwegsysteme für Essensbehälter sowie Rückkaufangebote für elektronische Geräte. Methodisch stützt sich das Forschungsvorhaben vornehmlich auf Verhaltensexperimente in Onlinesettings und die Analyse von Felddaten.
Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nur gemeinsam mit Unternehmen zu erarbeiten, sondern darüber hinaus lösungsorientierte praktische Handlungsempfehlungen für kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle abzuleiten. Anbieter kreislaufwirtschaftlicher Modelle – häufig lokal agierende, kleine und mittelgroße Unternehmen – sollen von diesen Empfehlungen profitieren, indem sie ihre Angebote gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Kund*innen zuschneiden und damit die Nachfrage steigern können. So befähigt dieses Forschungsvorhaben Unternehmen, langfristig profitable kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle zu etablieren und dadurch ihr ökologisches Potenzial zu entfalten.