Das vorliegende Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit der nationalen Bedingtheit der seit einiger Zeit breit rezipierten, aber bislang kaum empirisch untersuchten Umsetzungsproblematik im Umweltvölkerrecht. Das Vorhaben geht der Umsetzungsproblematik am Beispiel eines bestimmten, aber bis dato nur spärlich untersuchten umweltvölkerrechtlichen Vertrages nach, nämlich der Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten von 1971. Zentraler Untersuchungsgegenstand bilden dabei die unter dem Begriff „nationale Bedingtheit” zusammengefassten nationalen Ursachen, Gründe und Mechanismen, die die bislang unterlassene Konventions-Übernahme in Deutschland (Bury, 2022) und die mangelhafte Konventions-Übernahme in Australien erklären. Hierzu zählen nach derzeitigem Projektstand sowohl rechtspolitische Faktoren wie die Kompetenzverteilung über die auswärtige Gewalt als auch rechtssoziologische Gründe wie das bislang kaum (empirisch) untersuchte und durch Verwaltungsmaßnahmen adressierte (Völker-)Rechtsverständnis. Ziel dieses Vorhabens ist es, aufbauend auf den Ermittlungen der nationalen Entscheidungsfaktoren für die Umsetzungsproblematik der Ramsar-Konvention in beiden Vertragsstaaten, Vorschläge für eine verbesserte Anwendbarkeit der Konvention zu erarbeiten, die auch auf ähnliche Vertragsstrukturen in anderen Staaten übertragbar sein werden.