Seegräser formen unter Wasser ausgedehnte Wiesen, die wichtige Ökosysteme in marinen Küstengebieten bilden. Sie erbringen unzählige Ökosystemdienstleistungen. Unter anderem fördern sie eine hohe Biodiversität, verbessern die Wasserqualität und sind Kohlenstoffdioxidsenken. Damit sind sie für den Menschen auch von ökonomischer Bedeutung. Jedoch bedrohen anthropogene Stressfaktoren wie Eutrophierung und Klimawandel dieses wertvolle Ökosystem und führen weltweit zu einem beständigen Rückgang der Seegraswiesen. Die Wiederansiedlung von Seegras aus Samen ist häufig trotz verbesserter Umweltbedingungen erfolglos, da ein Großteil der Samen nicht keimt, abtreibt oder gefressen wird. Ein essentieller Faktor für eine erfolgreiche Keimung ist das Mikrobiom des Samens. Wie in Landpflanzen gezeigt wurde, hat das Mikrobiom einen starken Einfluss auf die Keimung von Samen und die Entwicklung und Gesundheit von Keimlingen. Erste Studien des Seegrasmikrobioms haben ihren Fokus auf die mikrobielle Besiedlung der Blätter und Wurzeln des Seegrases gelegt, das Mikrobiom des Seegrassamens hingegen hat bisher keine Beachtung gefunden. Mit einer Kombination aus Feldbeobachtungen und kontrollierten Keimungsexperimenten im Labor soll mein Promotionsvorhaben Einblicke in das Zusammenspiel zwischen dem Seegrassamen und seinem Mikrobiom und dessen Rolle bei der Keimung und Entwicklung der Samen liefern. Diese Erkenntnisse können direkte Anwendung in Restaurierungsprojekten von Seegraswiesen finden. Auf diese Weise leistet mein Promotionsprojekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems Seegraswiese.