Promotionsstipendium: Timo Rittweg

Natürliche und fischereiliche Einflüsse auf Wachstum und Fischereiertrag bei brackwasseradaptierten Hechten (Esox lucius) rund um Rügen: Ein Beitrag für eine nachhaltige Küstenfischerei

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Die Größe und Anzahl der Hechte in den Rügener Boddensystemen ist weltweit einzigartig und kann durch das bestehende große internationale Interesse und seine touristische Attraktivität einen umfassenden Beitrag zum Schutz dieses Ökosystems leisten. Die multiplen Faktoren, die über das Wachstum die Größe und Bestandsdichte und damit den Fischereiertrag beeinflussen, sind in den Boddensystemen nur wenig untersucht. Da Wachstum direkt die wichtigsten lebensgeschichtlichen Eigenschaften wie Überleben, Fruchtbarkeit und indirekt über maternale Investition auch das Überleben des Nachwuchses steuert, ist ein Verständnis dieser Faktoren unabdingbar. Ziel der geplanten Promotion ist, eine Methode zur Alters- und Wachstumsanalyse von Boddenhechten unter Verwendung von Schuppen zu entwickeln, was einen nichtlethalen Beprobungsansatz in den Folgestudien ermöglicht. Mittels einer umfassenden Beprobungsreihe verschiedener Systeme sollen über die Analyse individueller Lebensgeschichten detaillierte Wachstumsmodelle von verschiedenen Populationen von Boddenhechten erstellt werden und der Einfluss von abiotischen Faktoren wie Temperatur und Salinität sowie von biotischen und anthropogenen Faktoren wie Beuteabundanz, Nahrungszusammensetzung und angelfischereiliche Selektion berechnet werden.Anschließend wird der Gesamteinfluss dieser Variablen auf den Fischertrag der Boddenhechte geschätzt. Im Ergebnis soll ein Beitrag zum Verständnis der wichtigsten Einflussfaktoren auf das Hechtwachstum in brackigen Gewässern geliefert werden und eine Argumentationsbasis für sinnvolle Maßnahmen für das fischereiliche Management der einzigartigen Hechtpopulationen der Ostsee geschaffen werden.

AZ: 20019/634

Zeitraum

01.03.2020 - 30.09.2023

Institut

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei im Forschungsverbund Berlin e. V.

Betreuer

Prof. Dr. Robert Arlinghaus