Im Rahmen Forschungsvorhabens sollen die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen einer mütterlichen subtoxischen Exposition mit dem Pestizid Glyphosat auf die Nachkommen am Mausmodell untersucht werden. Die übergeordnete Zielstellung besteht darin, zwischen der mütterlichen Schadstoff-Exposition während der Schwangerschaft und kindlichen Gesundheitseffekten mögliche kausale Zusammenhänge zu belegen sowie die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen zu untersuchen. Dabei sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden:
Das vorliegende Projekt fokussiert sich dabei auf chronisch-subtoxische Pestizidkonzentrationen, d.h. Konzentrationen, mit denen der Mensch durch die Nahrungsaufnahme täglich konfrontiert werden kann. Auf diese Weise wird ein Realitätsbezug hergestellt, sodass die Ergebnisse des Projektes für die Gesellschaft von unmittelbarer Relevanz sind. Weiterhin soll das Vorhaben die Bevölkerung sowie Pestizid-Produzenten darauf aufmerksam machen, dass bereits niedrige, dafür aber langfristig aufgenommene, Schadstoffkonzentrationen zu adversen Gesundheits-effekten führen können.
Es konnte in diesem Projekt bereits gezeigt werden, dass sich niedrigdosiertes Glyphosat in der F1-Generation auf alle drei Endpunkte signifikant auswirkt. So führte eine perinatale Glyphosat-Exposition langfristig zu einem höheren Gewicht, einer reduzierten Immunantwort und Verhaltensauffälligkeiten mit Angstverhalten und depressiven Symptomen. Veränderungen der Zusammensetzung des Darmmikrobioms der Nachkommen gaben erste mechanistische Hinweise darauf wie eine mütterliche Exposition gegenüber Glyphosat in-vivo zu den entsprechenden Effekten führen kann.