Habitatevaluierung und Identifizierung von Management-Units an Feuersalamander-Populationen
Der pathogene Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) breitet sich seit einigen Jahren innerhalb Mitteleuropas aus und führte bereits bei der Amphibienart Feuersalamander (Salamandra salamandra) zu drastischen Populationsdezimierungen und lokalen Aussterbeereignissen. Im Hinblick auf das Potential des Pathogens, diese Art an den Rand der Ausrottung zu bringen, wird davon ausgegangen, dass eine ex situ Zucht der vielversprechendste Ansatz ist, um den Großteil der genetischen Diversität und der evolutiven Anpassungen der Art bis zu einem gewissen Prozentsatz in Deutschland und Europa zu bewahren. Ein solches Zuchtprogramm ist bereits in Planung.
Ziel dieser Arbeit ist es unter anderem sogenannte Management Units des Feuersalamanders in Deutschland zu identifizieren; dem Verbreitungsschwerpunkt der Art, wo sich Bsal im Moment stetig ausbreitet. Diese genetischen Einheiten repräsentieren eine Priorisierung der wichtigsten Populationen in Deutschland, welche es zu schützen gilt und darüberhinaus potentielle Kandidaten für ein ex situ Projekt darstellen. Bisher wurden fast 50 Populationen von S. salamandra in Deutschland beprobt und ihre genetische Zusammensetzung an Hand einer Mikrosatellitenanalyse und einer Analyse des mitochondriellen d-loops bestimmt.