Promotionsstipendium: Dr. Maximilian Jungmann

Gesundheitspolitische Herausforderungen des Klimawandels – Regimetypvarianz, Wahrnehmungsmuster und Verhaltensweisen im internationalen Vergleich

Gesundheitspolitische Herausforderungen des Klimawandels

Das Dissertationsvorhaben analysiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Gesundheit aus politikwissenschaftlicher Perspektive. Dabei wird untersucht, ob sich demokratische und autokratische Regime hinsichtlich ihrer Reaktionen auf mittel- und langfristige klimawandelinduzierte gesundheitspolitische Herausforderungen unterscheiden, wie Regime gesundheitliche Risiken des Klimawandels wahrnehmen und für welche Art von Handlungen sie sich basierend auf diesen Wahrnehmungen entscheiden.

Das Thema hat einen stark interdisziplinären Charakter. Die Fragestellung zielt darauf, einen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert durch die Synthese naturwissenschaftlicher, medizinischer und politikwissenschaftlicher Erkenntnisse zu generieren. Zu diesem Zweck ist die Arbeit in drei Teile untergliedert. In einem ersten Arbeitsschritt wird der bestehende naturwissenschaftliche und medizinische Kenntnisstand zum Einfluss des Klimawandels auf die Gesundheit der Weltbevölkerung untersucht. Im zweiten Teil des Dissertationsprojekts wird ein quantitativer Vergleich mit großer Fallzahl durchgeführt. Dabei wird ermittelt, wie demokratische und autokratische Regime auf mittel- und langfristige klimawandelbedingte Gesundheitsrisiken reagieren. Zur Erreichung dieses Forschungsziels wird als abhängige Variable ein Klimaanpassungsindex gebildet, mittels dessen die staatlichen Adaptionsmaßnahmen gemessen werden. Die Daten für die jeweiligen Indikatoren werden aus der Auswertung von Online-Surveys, die von Regierungsvertretern sämtlicher Staaten ausgefüllt werden, sowie einer ausführlichen Internet- und Literaturrecherche gewonnen. Als unabhängige Variable wird der Regimetyp der jeweiligen Staaten angeführt. Der dritte Untersuchungsschritt befasst sich detaillierter mit der Konvergenz und Divergenz einzelner demokratischer und autokratischer Staaten und identifiziert Faktoren, die ihre Risikoeinschätzung und daraus folgende Verhaltensweisen prägen. Somit wird gleichzeitig überprüft, ob die in der quantitativen Analyse identifizierten Korrelationen zum Einfluss des Regimetyps auch kausale Bedeutung haben. Um dieses Forschungsziel zu erreichen, werden Hypothesen aus Theorien des Demokratie-Autokratie-Vergleichs, insbesondere zur Zukunftsfähigkeit und Umweltpolitik, sowie zu Wahrnehmungsmustern und staatlichen Lernprozessen abgeleitet und mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring an offiziellen Regierungsdokumenten getestet. Ergänzt wird die qualitative Analyse durch leitfadengestützte Experteninterviews.

AZ: 20016/425

Zeitraum

01.07.2016 - 30.06.2019

Institut

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Institut für Politische Wissenschaft

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Betreuer

Prof. Dr. Sebastian Harnisch