Promotionsstipendium: Dr. Peter Weißhuhn

Vulnerabilität von Ökosystemen: Systemische Bewertung von Ökosystemen und Ökosystemleistungen gegenüber Veränderungen der Biodiversität

Vulnerabilität von Ökosystemen gegenüber Veränderungen der Biodiversität

Im Kontext der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen gilt es, zwischen einem angemessenen Schutz und den erwünschten Leistungen eines Ökosystems abzuwägen. Daher sind (potenziell schadhafte) Veränderungen der Ökosysteme und ihrer Funktionsfähigkeit zu bewerten. Das Schadenspotenzial kann mit der Vulnerabilität umschrieben. Eine solche Vulnerabilitätsanalyse zeigt vorausschauend mögliche Entwicklungen auf Grundlage einer gegenwärtigen Faktorkonstellation auf. Herauszuarbeiten ist das Gefährdungsrisiko gegenüber Umweltveränderungen sowie die Fähigkeit des Ökosystems, die Auswirkungen eines Schadens zu bewältigen und ihm in Zukunft zu begegnen.

Der Biodiversitätsverlust gilt noch vor dem Klimawandel und dem globalen Nitratkreislauf als die größte Herausforderung der Menschheit, die planetaren Grenzen einzuhalten. Die Verluste an biologischer Vielfalt werden maßgeblich durch den anhaltenden Flächenverbrauch und intensive landwirtschaftliche Aktivitäten verursacht. Dabei treten zu den Einzeleffekten von Eingriffen in die Landschaft kumulative und Nachbarschaftseffekte auf. Zunehmend werden Ökosyteme über ihre Belastungsgrenzen hinaus, genutzt und degradieren.

In der Vulnerabilitätsforschung ist eine auf Ökosysteme ausgerichtete Fragestellung weitestgehend Neuland, sodass hier die Schnittstelle zur Ökologie und Ökosystemforschung noch zu entwickeln ist. Das zentrale Ziel des Promotionsvorhabens ist eine räumlich explizite, ökosystemare Vulnerabilitätsanalyse auf der Landschaftsebene. Die Vulnerabilität von Ökosystemen gegenüber Veränderungen der Landnutzung bzw. Habitatverlusten soll möglichst flächendeckend bewertet werden. Dazu wird eine indexbasierte, relative Bewertung auf Basis von Einzelindikatoren vorgenommen, die auf Biotopebene aggregiert Informationen zur Exposition, Sensitivität und Anpassungskapazität auswertet.

AZ: 20015/390

Zeitraum

01.01.2016 - 31.05.2019

Institut

Leibniz-ZALF e.V. Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- forschung (ZALF) e. V.

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Betreuer

Prof. Dr. Hubert Wiggering