Promotionsstipendium: Julia Lütke Schwienhorst

Perspektiven für den Segetalartenschutz unter globalen Umweltveränderungen

Perspektiven des Segetalartenschutzes

Mein Promotionsvorhaben beschäftigt sich mit dem Biodiversitätsschutz in Agrarlandschaften und will herausfinden: Welchen Beitrag der Assisted Migration Ansatz zur Erhaltung und Wiederetablierung gefährdeter Segetalarten bei unterschiedlichen Ackerbewirtschaftungsformen und sich ändernden Umweltbedingungen liefern kann? Dem geht voraus, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt zu einer der größten Herausforderungen für die Funktions-, Leistungs- und Regenerationsfähigkeit unserer Ökosysteme geworden ist und, dass die wichtigsten treibenden Faktoren für Biodiversitätsveränderungen die Landnutzung, der Klimawandel und die Eutrophierung durch Stickstoff sind. Diese Faktoren sind insbesondere für Agrarlandschaften relevant und führen zu einem dramatischen Biodiversitätsverlust, dem durch zahlreiche Schutzbemühungen versucht wird zu begegnen. Eine Idee, um bestimmte Arten vor dem Aussterben zu bewahren, ist der sogenannte „Assisted Migration“ Ansatz. Dieser Ansatz beschäftigt sich mit der Wiederansiedlung und Neuetablierung von Arten in ursprüngliche und neue Habitate, die aufgrund von Umweltveränderungen, ganz besonders durch den Klimawandel, aus ihren ursprünglichen Habitaten verdrängt wurden. Bislang liegen nur wenige, experimentelle Erkenntnisse einer Segetalarten-Wiederetablierung auf Basis einer „Assisted Migration“ vor. Meine Motivation für das Promotionsthema ist es daher, einen wertvollen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in unseren Agrarökosystemen zu leisten und neue Erkenntnisse und Handlungsanleitungen für den Naturschutz in Agrarlandschaften zu generieren. Demgemäß untersuche ich in meinem Promotionsvorhaben die wesentlichen Voraussetzungen einer „Assisted Migration“ auf den Etablierungserfolg von Segetalarten (Lämmersalat, Kahles Ferkelkraut, Saat-Holzahn, Ackerziest und Feuerlilie). Mein Vorhaben ist von folgenden Fragestellungen geleitet:

1. Wie beeinflussen unterschiedliche Ackerbewirtschaftungsformen den Wiederetablierungserfolg von gefährdeten Segetalarten und welche Optimierungsmöglichkeiten existieren im Hinblick auf den Artenschutz in Agrarlandschaften?

2. Wie verhalten sich die ausgewählten Zielarten gegenüber Sommertrockenstress und erhöhten Stickstoffeinträgen?

3. Darauf aufbauend beschäftigt sich die dritte Fragestellung mit den Einzel- und Interaktionswirkungen der wichtigsten treibenden Faktoren für Biodiversitätsveränderungen, den sogenannten „Global Change Drivern“.

Um diesen Fragen nachzugehen, wurde ein Freilandexperiment in der Lüneburger Heide und ein Gewächshausexperiment angelegt, sowie ein Review Paper mit entsprechender Meta-Analyse erstellt.

AZ: 20015/361

Zeitraum

01.08.2015 - 31.01.2020

Institut

Leuphana Universität Lüneburg Institut für Ökologie und Umweltschutz

E-Mail

Mail

Betreuer

Prof. Dr. Werner Härdtle