Promotionsstipendium: Dr. Janina Brakel

Erhöhen Hitzewellen das Risiko einer neuen Seegras Wasting Disease Epidemie? Die Balance zwischen Wachstum und Immunabwehr von Zostera marina und die Relevanz des Labyrinthula zosterae Genotyps

Erhöhen Hitzewellen das Risiko einer neuen Seegras „Wasting Disease“ Epidemie?

 

 

Im Flachwasserbereich der deutschen Nord- und Ostseeküste bilden Seegraswiesen ein ökologisch als auch ökonomisch wertvolles Ökosystem. Seegräser bieten einer Vielzahl mariner Lebewesen Lebensraum und Seegraswiesen erfüllen wichtige Ökosystemfunktionen wie Küstenschutz, Wasserreinigung und CO2 Fixierung. Trotz der wichtigen Funktionen sind Seegrasbestände weltweit rückläufig. Gründe dafür sind meist anthropogen, zum Beispiel Eutrophierung, steigende Wassertemperaturen und Verschmutzung der Meere. Aber auch natürliche Faktoren wie Krankheiten führen zum Rückgang von Seegrasbeständen. Die Wechselwirkung zwischen abiotischen Faktoren wie zunehmende Wassertemperatur und dem Auftreten von Seegras-Krankheiten ist bisher nur unzureichend verstanden.
 

In meiner Promotion werde ich die Wirt-Parasit Interaktion der heimischen Seegrasart Zostera marina (Gewöhnliches Seegras) und dem Endophyten Labyrinthula zosterae untersuchen. Labyrinthula zosterae, ein mariner Schleimpilz, ist vermutlich der Auslöser der großen Seegraskrankheit (engl. Wasting Disease), die in den 1930er Jahren zu einem verheerenden Seegrassterben führte. Ich untersuche in wie fern abiotische Faktoren wie Wassertemperatur, Eutrophierung (verringerte Lichtintensität) und Salinität die Virulenz und Pathogenität von Labyrinthula zosterae beeinflussen. Außerdem werde ich die genetische Vielfalt und Struktur von Labyrinthula zosterae Populationen innerhalb der Ost- und Nordsee, sowie des Mittelmeeres untersuchen. Diese Untersuchungen erlauben Rückschlüsse über Verbreitung und Verbreitungswege.
 

Die Synthese der Ergebnisse meiner Promotion ermöglicht ein besseres Verständnis von der Dynamik der Seegraskrankheit, und ermöglicht die Einschätzung von ökologischen Konsequenzen.
 

AZ: 20014/301

Zeitraum

01.08.2014 - 31.07.2017

Institut

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Forschungsbereich Marine Ökologie Evolutionsökologie mariner Fische

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Betreuer

Prof. Dr. Thorsten B. Reusch