Promotionsstipendium: Dr. Henrike Rambo

Ein Link zwischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und mariner Raumordnung: Räumlich-zeitliche Modellierung von fischereibeeinflussten Belastungs- und Zustandsindikatoren zur Entwicklung räumlicher Managementmaßnahmen in der südlichen Nordsee

Räumlich-zeitliche Modellierung fischereibeeinflusster Indikatoren für räumliche Managementmaßnahmen

Der Nordseeraum wird immer stärker genutzt. Maßnahmen des räumlicher Managements werden dringlicher, um die (nachhaltige) Nutzung mit dem Erreichen des guten Umweltstandes zu verknüpfen. In diesem Promotionsprojekt untersuche ich, wie sich menschliche Aktivitäten, insbesondere Fischerei und Offshore-Windparks, auf die räumlich-zeitliche Verteilung der Biodiversität von Fischen auswirken. Ich will somit räumliche Managementszenarien als Entscheidungshilfen bereitstellen.

Die EU-Direktiven Maritime Raumplanung und die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) verfolgen grundsätzlich unterschiedliche Prioritäten: „Blaues Wachstum“ auf der einen und Umweltschutz auf der anderen Seite. Beide jedoch wollen dies durch nachhaltige Nutzung und ökosystembasiertes Management erreichen, so dass u.a. die marine Biodiversität nicht gefährdet wird. Eine effektive Raumplanung benötigt räumliche Informationen über die Auswirkung eines Plans, zum Beispiel beim Bau von Offshore-Windparks. Da in einem Radius von 500 m um die Parkflächen nicht mehr gefischt werden darf, muss die Fischerei ausweichen. Es fehlt jedoch derzeit an getesteten und operationalisierten Indikatoren, die direkte und indirekte Effekte solcher Aktivitäten auf die Biodiversität der bodennahen Fische nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich darstellen könnten. Gleichzeitig sollen unter der MSRL (u.a. räumliche) Managementmaßnahmen zum Schutz des Ökosystems implementiert werden, die mit dem Raumplan in Einklang gebracht werden müssen. Ziel des Projekts ist somit ein Brückenschlag zwischen Raumplanung und MSRL durch räumliche Modellierung und Analyse von Belastungs-Zustands-Beziehungen, um räumliche Managementszenarien zu erstellen. Dies soll letztlich als Entscheidungshilfe für den Planungsprozess zum Beispiel auf nationaler Ebene dienen. Im ersten Schritt testen wir dies anhand einer Studie in den deutschen Nordseegewässern.

AZ: 20013/248

Zeitraum

01.09.2013 - 31.08.2016

Institut

Thünen-Institut

Institut für Seefischerei

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Betreuer

Prof. Dr. Christian Möllmann