Entwicklung eines Embryo- und Teratogenitätstests mit der Dickkopfelritze (Pimephales promelas)
Um den Vorgaben der neuen europäischen Chemikaliengesetzgebung und der neuen EU-Tierschutzrichtlinie zu genügen, wurde der Fischembryotest mit dem Zebrabärbling (Danio rerio) als Alternative zum klassischen akuten Fischtest entwickelt. Vor allem in den USA, wohl aber auch weltweit ist jedoch die Dickkopfelritze (Pimephales promelas) die in der Ökotoxikologie am häufigsten für akute Toxizitätstests eingesetzte Fischart, und die Akzeptanz eines Embryotests als Alternativmethode wird vor allem in den USA problematisch sein, solange dieses Verfahren nur für den Zebrabärbling optimiert ist.
Im Rahmen des hier beantragten Promotionsprojekts sollen daher die Grundlagen dafür geschaffen werden, dass der alternative Fischembryotest mit der Dickkopfelritze für die Prüfung sowohl der akuten Toxizität als auch der Teratogenität eingesetzt werden kann. Hierzu soll zunächst die Normalentwicklung der Dickkopfelritze sowohl makro- als auch mikroskopisch im Sinne eines Atlas dokumentiert werden. Auf der Basis dieses Atlas und des Proto-kolls für den Embryotest mit dem Zebrabärbling wird ein für die Dickkopfelritze optimiertes Protokoll erarbeitet, das vielseitig Anwengung finden kann: zur Generierung von Toxizitäts- und Teratogenitätsdaten im Labor, für ein Umweltmonitoring auf teratogene Substanzen in aquatischen Ökosystemen, und als Screeningverfahren als Ersatz für Teratogenitätstests bei Säugetieren inklusive des Menschen. Aus dem Vergleich von Befunden aus Untersuchungen an Fischembryonen und an Säugetierembryonen (Literaturdaten) werden weitreichende Erkenntnisse zu allgemeingültigen teratogenen Wirkungsmechanismen von chemischen Substanzen erwartet.