Spinsensitive Untersuchungen hocheffizienter Donator-Akzeptor Kopolymere für Organische Photovoltaik
Die jüngsten Entwicklungen auf umweltpolitischer Ebene sprechen für einen verstärkten Einsatz regenerativer Energieformen zur zukünftigen Energieversorgung. Das größte Entwicklungspotential liegt dabei in der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Dabei stellen vor allem niedrige Effizienzen bei gleichzeitig hohen Kosten ein entscheidendes Problem der derzeitigen Photovoltaik dar. Einen vielversprechenden Ansatz, die Anwendungsmöglichkeiten der Photovolatik zu erweitern, bieten organische Dünnschichtsolarzellen. Deren Eigenschaften können durch gezielte Materialsynthese an den entsprechenden Verwendungszweck angepasst werden. Außerdem werden sie mittels Rolle-zu-Rolle Verfahren bei niedrigen Temperaturen prozessiert, was günstige Herstellungskosten ermöglicht. Damit dienen die organischen Solarzellen als Ergänzung zu den etablierten, anorganischen Zellen und werden bereits heute in Nischenanwendungen eingesetzt, um den Anteil an regenerativen Energien bei der Energieversorgung weiter zu steigern.
Ziel dieser Arbeit soll sowohl die Erforschung effizienzlimitierender Prozesse, als auch die Erhöhung der intrinsischen Lebensdauer von, auf hocheffizienten Donator-Akzeptor Copolymeren basierenden, organischen Solarzellen sein. Hier spielen vielfältige Mechanismen eine Rolle, die bei den Umwandlungs- und Energiekonversionsprozessen von Licht in extrahierte Ladungsträger ablaufen. Es werden Messmethoden etabliert, die die schnelle und zuverlässliche Charakterisierung bestehender und zukünftiger Materialien auf ihre Einsatzmöglichkeiten in der organischen Photovoltaik ermöglichen, was enorm wichtig für dieses schnell anwachsende, interdisziplinäre Forschungsgebiet ist. Dadurch werden essentielle Beiträge geleistet, die bei der Herstellung organischer Solarzellen mit deutlich erhöhten Effizienzen und Lebensdauern von Bedeutung sind. Desweiteren werden die gewonnenen Erkenntnisse dem Fachbereich Chemie zugänglich gemacht, um weitere Verbesserungen der photoaktiven Materialien zu gewährleisten. Hierfür werden spinsensitive Messmethoden verwendet, die auf dem Prinzip der Elektronenspinresonanz basieren. Dabei ermöglicht die quantenmechanische Eigenschaft des Elektronenspins eine direkte Adressierung der vorliegenden Anregungszustände. Somit liefern die verwendeten Messmethoden die einzigartige Möglichkeit sämtliche Schritte von primärer Anregung über vorkommende Transferzustände bis hin zu Ladungsträgertransport und -extraktion einzeln ansprechen und charakterisieren zu können. Durch die Verknüpfung mit Morphologieuntersuchungen werden damit neue Erkenntnisse über die Umwandlung von Sonnenenergie zu elektrischem Strom in der organischen Photovoltaik gewonnen.