Promotionsstipendium: Dr. Melanie Braun

Charakterisierung und Veränderung des Emissionsmusters der Binnenschifffahrt in der Umwelt mit der Inkraftsetzung der EU-Richtlinie 2009/30/EC

Charakterisierung und Veränderung des Emissionsmusters der Binnenschifffahrt in der Umwelt

Für die Binnenschifffahrt wird bis 2020 erwartet, dass ihre Bedeutung innerhalb des Transportsektors um 30 – 40 % zunimmt. Die Binnenschifffahrt steht jedoch auf Grund fehlender Partikelfilter sowie eines hohen durchschnittlichen Alters der Diesel- und Vielstoffmotoren im Verdacht einen erhöhten Ausstoß an zum Teil persistenten und gesundheitsgefährdenden Spurenmetallen, Rußpartikeln und Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) zu verursachen. Die Festlegung von Schadstoffen wie PAKs in Rußpartikeln könnte die Verweilzeit dieser organischen Schadstoffe in der Umwelt zusätzlich verlängern. Es gibt zwar bereits zahlreiche Studien, die sich mit den Emissionen von Stickoxiden, Schwefeldioxid, Kohlendioxid sowie der gesamten Partikelfreisetzung durch Binnenschiffe beschäftigen, doch die Erstellung eines unterscheid- und rückverfolgbaren „multi-proxy“ Schadstoffmusters für Umweltproben wurde bislang noch nicht erreicht. Mein Promotionsprojekt hat daher zum Ziel, durch die Erstellung eines charakteristischen „multi-proxy“-Schadstoffmusters die schiffsbedingten Schadstoffeinträge im Umland i) zu identifizieren und von anderen Quellen zu differenzieren, ii) die Veränderungen des Stoffmusters mit zunehmendem Abstand vom Emittenten zu bewerten und iii) die Akkumulation von Schadstoffen zu quantifizieren. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Wirksamkeit der Richtlinie 2009/30/EC, welche den Schwefelgehalt im Schiffsdiesel seit Anfang 2011 reduziert und entsprechend veränderte Emissionen erwarten lässt. Zum Erreichen dieser Ziele werden sowohl Abgasproben von Schiffen als auch von Referenzfahrzeugen untersucht. Zusätzlich werden jährlich seit 2010 Boden- und Pflanzenproben aus Taltransekten an deutschen Binnenwasserstraßen sowie aus einem schiffsfreien Referenzgebiet (Ahrtal) entnommen. Um ein „multi-proxy“-Schadstoffmuster und dessen Veränderung zu erfassen werden folgende Stoffe an den Proben bestimmt: PAKs, Schwarzer Kohlenstoff (BC), Schwefel-Isotope und Spurenmetalle.

AZ: 20011/161

Zeitraum

01.11.2011 - 31.10.2014

Institut

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
INRES - Bodenwissenschaften

Betreuer

Prof. Dr. Wulf Amelung