Promotionsstipendium: Dr. Carsten Meyer

Globale Biodiversität – Quantifizierung und Analyse geographischer und taxonomischer Wissenslücken für den Naturschutz

Globale Biodiversität – Überwindung von DatenlückenZusammenfassung:Im Rahmen meiner Promotion werde ich makroökologische Analysen des Wissensstandes zur globalen Biodiversität durchführen. Insbesondere werde ich die Vollständigkeit des Biodiversitätswissens quantifizieren, damit die Lücken im Wissen über die biologische Vielfalt in Untersuchungen berücksichtigt sowie gezielt und kosteneffektiv geschlossen werden können.Problemstellung:Großräumige Biodiversitätsdaten werden intensiv in verschiedensten umwelt- und naturwissenschaftlichen Forschungsdisziplinen genutzt und bilden überdies die Basis für globale Prioritätssetzungen bei weltweiten Naturschutzanstrengungen.Hierbei ist jedoch die Datenqualität je nach Region der Erde unterschiedlich gut, und Biodiversitätsinventuren erreichen ein sehr unterschiedliches Maß an Vollständigkeit. Durch die gleichzeitige Nutzung von sehr guten und sehr unvollständigen Daten schleichen sich in alle überregionalen Biodiversitätsanalysen ein geographischer sowie ein taxonomischer systematischer Fehler (Bias) ein. Um diese Biases zu überwinden und robuste Biodiversitätsanalysen zu ermöglichen, müsste die regional unterschiedliche Vollständigkeit der Daten berücksichtigt werden, diese ist jedoch für terrestrische Systeme auf globaler Ebene noch niemals quantifiziert worden.Zielsetzung:Im Zentrum meines Dissertationsvorhabens steht das Identifizieren von taxonomischen und geographischen Datenlücken im Wissen über Umfang und Verteilung der globalen Biodiversität. Ich werde eine sehr umfangreiche Datenbank (>10Mio. Datensätze) mit Primärdaten zur Verbreitung klassischer Indikatorgruppen (terrestrische Vertebraten und Gefäßpflanzen) erstellen und diese nutzen, um:1)robuste Indizes zu erarbeiten, die ein Maß für die Vollständigkeit des globalen Biodiversitätswissens auf der Stufe von Ökoregionen und Staaten geben,2)die weltweit umfassendste Biodiversitätsdatenquelle (Global Biodiversity Information Facility – GBIF) global für meine Modellgruppen auf geographische und taxonomische Lücken zu testen und Prioritäten für deren Erweiterung zu identifizieren,3)spezifische Ursachen für die ökoregional und national unterschiedlichen Wissensstände zu analysieren und 4)Regionen zu identifizieren, in denen die Entdeckung neuer Arten am wahrscheinlichsten ist sowie jene Regionen zu priorisieren, in denen Biodiversitäts-Surveys am notwendigsten sind.

AZ: 20011/128

Zeitraum

01.07.2011 - 30.06.2014

Institut

Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften
Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie

E-Mail

Mail

Betreuer

Prof. Dr. Holger Kreft