Promotionsstipendium: Dagmar Cimiotti

Individuelle Aktivitäts-, Zug- und Verbreitungsmuster von Brandgänsen (Tadorna tadorna)

Raum-Zeit-Nutzung von Brandgänsen (Tadorna tadorna)

Jedes Jahr fliegen fast alle Brandgänse aus ganz Europa in ein kleines Teilgebiet des Wattenmeeres im Bereich der Elbmündung um ihre Schwung- und Schwanzfedern zu erneuern. Bis die neuen Federn herangewachsen sind, können die Vögel nicht fliegen. Bis zu. 200.000 Tiere sind das in manchen Jahren, die sich in einem nur etwa 100 qkm großen Bereich aufhalten. Während dieser Zeit können die Tiere nur zu Fuß oder schwimmend fliehen und sind besonders verletzlich gegenüber Störungen oder gar Katastrophen. Warum die Tiere gerade einen derart räumlich begrenzten Raum nutzen, ist nicht bekannt. 

Meine Arbeit hat das Ziel, zumindest einige wichtige Teilaspekte klären, um einen nachhaltigen Schutz der Brandgänse planbarer zu gestalten.

Zum einen soll erforscht werden, wie einzelne Brandgänse das sogenannte Mausergebiet in der Elbmündung nutzen: Wo halten sie sich vor, während und nach der flugunfähigen Zeit auf und welche Eigenschaften haben diese Teilbereiche? Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt darin, einzelne Brandgänse über das ganze Jahr hinweg zu verfolgen um den Zusammenhang zwischen Brut, Rast, Mauser und Wintergebieten zu bestimmen.
 

Zwischen 2011 und 2014 wurden elf Brandgänse mit solarbetriebenen GPS-Satellitensendern versehen und ihre Aufenthaltsorte stündlich, manchmal sogar minutengenau aufgezeichnet. Die von den Brandgänsen sehr viel genutzten Bereiche im Wattenmeer wurden zu Fuß aufgesucht, um Umweltparameter aufzunehmen. Derzeit werden die Daten ausgewertet.
 

AZ: 20011/118

Zeitraum

01.08.2011 - 31.08.2016

Institut

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ)
Arbeitsbereich Marine Säuger und Vögel

Betreuer

Prof. Dr. Stefan Garthe