Promotionsstipendium: Dr. Timm Reinhardt

Die Bedeutung von Feuersalamandern für die Struktur und Funktion von Lebensgemeinschaften in Kleingewässern mit besonderem Fokus auf Stoffflüsse bei der Erhöhung von Biodiversität

Die Bedeutung von Feuersalamandern für die Struktur und Funktion von Lebensgemeinschaften in KleingeDerzeit werden weltweit starke Rückgänge in Amphibienpopulationen verzeichnet, ausgelöst insbesondere durch Habitatsverlust und Fragmentierung sowie den Cytridpilz. Vor dem Hintergrund rücken vermehrt Fragen nach der ökologischen Bedeutung von Amphibien sowie nach Maßnahmen zur Stabilisierung von lokalen Amphibienpopulationen in den Vordergrund. Besonders Schwanzlurche (Salamander und Molche) können die Gemeinschaftsstruktur und Funktion von Kleingewässern massiv beeinflussen. Zum einen sind die Larven oft Top- Prädatoren in den Systemen und können damit die gesamte Struktur des Nahrungsnetzes nachhaltig beeinflussen. Zum anderen sind sie bedeutende Vektoren von Biomasse und Energie, da sie zwischen aquatischen und terrestrischen Habitaten wechseln („aquatisch-terrestrische Kopplung“). Der Feuersalamander stellt dabei in Mitteleuropa die größten Larven unter den Schwanzlurchen. Typischerweise kommen die Larven in Quellbäche vor, jedoch findet man in bestimmten Populationen auch Anpassungen an eine bisher wenig untersuchte Larvalentwicklung in Tümpeln. In der vorliegenden Arbeit sollen erstmalig die Effekte von Feuersalamanderlarven auf Lebensgemeinschaften (taxonomische Struktur, Dichten) und Stoffaustauschprozesse (aquatisch-terrestrische Kopplung) in Kleingewässer (Tümpel und Quellbäche) analysiert werden. Die Stoffflüsse zwischen Tümpel (aquatisch) und Wald (terrestrisch) sollen dabei getrennt nach direkten Salamandereffekten (Geburt, Emergenz) sowie indirekten Effekten (Fraß von terrestischem Anflug und emergierenden Insektenlarven) analysiert werden. Parallel soll die Entwicklung der Larven in den unterschiedlichen Habitaten analysiert werden. Die Daten sollen erstmalig (1) eine umfassende Bewertung des Einflusses von Salamanderlarven auf aquatische Lebensgemeinschaften und Prozesse sowie (2) eine Abschätzung des Entwicklungspotentials von Salamanderlarven in Tümpeln ermöglichen. Beides hat erheblichen Wert für die Durchführung von gezielten Naturschutzmaßnahmen.

AZ: 20010/107

Zeitraum

01.01.2011 - 31.12.2013

Institut

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Department Fließgewässerökologie der Technischen Universität Dresden

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Betreuer

Prof. Dr. Markus Weitere