Charakterisierung von Bioaerosolen anhand ihrer pyrogenen AktivitätIn Feuchte-geschädigten Räumen können sich an den Oberflächen von Baustoffen Mikroorganismen ansiedeln. In Folge unzureichender Lüftung kann es daraufhin zur Anreicherung von Schimmelpilzen und Bakterien in der Raumluft kommen. Eine Vielzahl gesundheitlicher Beschwerden, wie Rhinitis, Asthma oder Allergien können durch diese Bioaerosole ausgelöst werden. Bisher ist wenig über die Zusammensetzung der Bioaerosole und ihre Wirkweisen im menschlichen Organismus bekannt, so dass eine Abschätzung ihrer gesundheitlichen Risiken nur unzureichend möglich ist. Ziel der Arbeit ist es aussagekräftige Kriterien zu erarbeiten, die die Belastung und Beanspruchung von Bioaerosol-exponierten Personen insbesondere aus Feuchte-geschädigten Räumen charakterisieren. Geplant ist, das pyrogene und inflammatorische Potential der Bioaerosole mit Hilfe des Vollbluttests zu analysieren. Verglichen werden sowohl die quantitative als auch die qualitative Zytokinausschüttung von humanem Vollblut in vitro nach Stimulation mit entsprechenden Umweltproben. Zur Validierung des Testverfahrens kommen definierte Einzelsubstanzen (bakterielle Lipopolysaccharide, Schimmelpilzbestandteile etc.) und deren Gemische zum Einsatz. Die Herstellung ausreichender Mengen von kryokonserviertem, humanem Vollblut schafft die Voraussetzung, um die pyrogene Antwort unterschiedlicher Staubbestandteile für eine aussagekräftige Belastungsanalyse zu vergleichen.An der immunologischen Reaktion auf organische Stäube sind verschiedene Rezeptoren beteiligt, u.a. Toll-like Rezeptor 2, Toll-like Rezeptor 4 und Dectin-1. Mit Hilfe durchflusszytometrischer Messungen soll die individuelle Expression dieser Rezeptoren im Vollblut unterschiedlicher Kollektive untersucht werden. Sowohl die Expression der Rezeptoren im frischen, unstimulierten Vollblut als auch nach in vitro Stimulation mit verschiedenen Einzelsubstanzen, Gemischen und gesammelten Bioaerosolproben sollen untersucht werden. Falls sich Unterschiede in der Rezeptorexpression zwischen exponierten und nicht-exponierten Personen ergeben, könnte dieser Parameter geeignet sein, die individuelle Beanspruchung von Bioaerosol-exponierten Personen zu charakterisieren.