Erfolgsbedingungen kommunaler Politik zum Ausbau erneuerbarer Energien
Die Idee der Arbeit besteht darin, Forschungsansätze zu Erfolgsbedingungen von Umweltpolitik, sowie insbesondere des Ausbaus erneuerbarer Energien, auf die kommunale Ebene zu beziehen. Auf diesem Wege soll Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Erfolgsbedingungen kommunaler Politik zum Ausbau erneuerbarer Energien erzielt werden. Hierzu werden zunächst die kommunalen Handlungsmöglichkeiten zum Ausbau erneuerbarer Energien dargestellt. Im Anschluss wird ein Vergleich erfolgreicher Umsetzungsbeispiele vorgenommen, woraus dann die Erfolgsbedingungen abgeleitet werden.
Der Ausbau erneuerbarer Energien, eine wesentliche Maßnahme zur Milderung der Klimaerwärmung, kann auf lokaler Ebene erheblich befördert oder auch blockiert werden. Zwar sind die auf globaler, EU- und nationaler Ebene getroffenen Regelungen wichtige Rahmenbedingungen für eine Energiewende. Die Entscheidungen zur konkreten Umsetzung erfolgen jedoch zu einem erheblichen Teil vor Ort.
Zu diesen Prozessen auf kommunaler Ebene gibt es bisher kaum umweltpolitikwissenschaftliche Forschung. Zu umweltpolitischen Erfolgsbedingungen allgemein hingegen existiert eine systematische, ebenenübergreifende Herausarbeitung von Martin Jänicke. Diese ist in den letzten Jahren insbesondere von Danyel Reiche und Mischa Bechberger fortentwickelt worden, indem sie für die nationale Ebene auf erneuerbare Energien angewendet und dabei auf diesen Gegenstand angepasst wurde. Konkret geht es bei den Ansätzen von Jänicke und Reiche/Bechberger um akteursspezifische, politisch-institutionelle, ökonomische, technologische und informationell-kognitive Erfolgsbedingungen.
Anhand dreier Fallstudien (Stadt Emden, Stadt Prenzlau und Verbandsgemeinde Alzey-Land) wird in der Dissertation untersucht, welche Bedingungen den Ausbau erneuerbarer Energien auf kommunaler Ebene begünstigen, und inwieweit diese Erfolgsbedingungen auf der kommunalen Ebene von den für die nationale Ebene herausgearbeiteten abweichen. Die Identifizierung der Erfolgsbedingungen erfolgt durch die Konkordanzmethode (most different systems design), d.h. es werden die Bedingungen herausgefiltert, die den beschriebenen, erfolgreichen Fällen gemeinsam sind.
Praktische Bedeutung hat das Promotionsvorhaben in zweierlei Hinsicht. Erstens können die Darstellung der kommunalen Handlungsmöglichkeiten zum Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Beschreibung einzelner erfolgreicher Kommunen unmittelbar beispielgebend für weitere Kommunen sein. Zweitens können interessierte Kommunen versuchen, für ihren eigenen Fall festzustellen, inwieweit die herausgearbeiteten Erfolgsbedingungen bei ihnen gegeben sind und ob sich die Bedingungen für sie verbessern lassen.