Promotionsstipendium: Dr. Gregor Stuhldreher

Klima- und Landnutzungswandel: Auswirkungen auf gefährdete Schmetterlinge von Kalkmagerrasen – Eine Fallstudie an drei Tagfalterarten im Diemeltal

Klima- und Landnutzungswandel: Auswirkungen auf gefährdete Schmetterlinge von Kalkmagerrasen

Die Bestände vieler in Mitteleuropa heimischer Schmetterlinge haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erheblich abgenommen, so dass gegenwärtig viele Arten als gefährdet eingestuft werden. Hauptursache sind Landnutzungsänderungen, die zu großen Verlusten geeigneter Habitate und einer Fragmentierung der Lebensräume geführt haben. Die durch die globale Erwärmung verursachten Veränderungen der jüngeren Vergangenheit stellen einen weiteren Faktor mit potentiell großem Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt dar.

Das hier vorgestellte Promotionsprojekt soll einen Beitrag dazu leisten, die Habitatansprüche dreier seltener Tagfalterarten von Kalkmagerrasen im Diemeltal (Nordhessen/Ostwestfalen) aufzuklären und so die Grundlage für ein effektiveres Management ihrer Lebensräume zu legen. Bei den zu untersuchenden Schmetterlinsgarten handelt es sich um den Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), den Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia) und den Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini).

Schwerpunktmäßig wird untersucht, wie die Larvalhabitate der drei Falterarten beschaffen sind, welche Metapopulationsstrukturen ausgebildet werden und welchen Einfluss die Wintertemperaturen auf die Überwinterungsstadien (Eier bzw. Raupen) haben. Weiterhin werden bereits eingetretene Arealveränderungen der zu untersuchenden Schmetterlingsarten im Diemeltal kausal analysiert und die zukünftig zu erwartenden Bestandsentwicklungen unter Berücksichtigung des Klimawandels eingeschätzt. Zur Beantwortung der genannten Fragestellungen kommen folgende Freiland- und Labormethoden zum Einsatz: larvalökologische Präferenzanalysen (Erfassung von Vegetationsstruktur und Landnutzungsform an Eiablagestellen), Messung des Mikroklimas (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) an den Eiablagestellen mit Datenloggern, Überwinterung von Eiern und Raupen in Klimaschränken zur Simulation verschiedener Wintertemperaturen, Präsens-Absenz-Kartierungen und Vergleich mit älteren Verbreitungsdaten.

AZ: 20009/025

Zeitraum

01.08.2009 - 31.07.2012

Institut

Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Landschaftsökologie (ILÖK)
Arbeitsgruppe Biozönologie

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Betreuer

Dr. Thomas Fartmann