Entschädigung der Opfer des Klimawandels in Theorie und PraxisObwohl arme Länder und die dort lebenden Menschen praktisch nichts zur Verursachung des Klimawandels beigetragen haben, werden sie von den Auswirkungen besonders früh und besonders stark betroffen sein. Als Antwort auf dieses „schreiende Unrecht“ (Ulrich Beck) wird zunehmend die Forderung erhoben, dass „die Industrieländer“ die vom Klimawandel Betroffenen in den Entwicklungsländern zu entschädigen. Auch wenn die Forderung intuitiv einleuchten mag, ist aus Sicht der Ethik eine Begründung erforderlich, warum aus der kausalen Verantwortung für den Klimawandel eine moralische Verantwortung (z.B. für Entschädigungszahlungen) folgt. Ziel des Promotionsvorhabens ist es daher, eine umfassende Analyse der Forderung nach Entschädigung vorzunehmen. Einerseits soll dabei auf theoretischer Ebene begründet werden, warum heutige Bürger der Industrieländer verpflichtet sind vom Klimawandel betroffene Personen und Gesellschaften in Schwellen- und Entwicklungsländern substanziell zu unterstützen. Andererseits sollen realistische und politisch durchsetzbare Möglichkeiten aufgezeigt werden, auf welche Weise sich die Entschädigung praktisch durchführen lässt.