Quantifizierung der Stabilisierungseffekte von Pflanzenwurzeln auf GrünlandstandorteBodenverdichtung ist zunehmend auch ein Thema bei der Grünlandbewirtschaftung durch den Einsatz leistungsfähigerer, aber auch schwererer Landtechnik. Wenn die Böden durch über die Eigenfestigkeit hinausgehende Auflasten plastisch und damit irreversibel verformt werden, weisen sie anschließend in den meisten Fällen ungünstigere Standortbedingungen hinsichtlich Wärme-, Wasser- und Gashaushalt sowie der Nährstoffverfügbarkeit auf. Die Reduzierung des Hohlraumanteils stellt besonders für die Wurzeln eine deutliche Wachstumsbarriere dar, dies kann zu eingeschränkter Durchwurzelung und Ertragsreduktionen führen. Es ist bekannt, dass Wurzeln den umgebenden Boden stabilisieren. Wurzeln erhöhen die Scherfestigkeit, indem sich Bodenschichten miteinander verankern und dadurch ein verbindendes Netzwerk durch das Profil bilden. Die Bodenscherfestigkeit hängt von der Wurzelgröße, der Zahl der Wurzeln und ihrer Zugfestigkeit ab. Wurzeln entziehen dem Boden Feuchtigkeit, die über Transpiration an die Atmosphäre abgegeben wird. Dadurch entsteht in der Wurzelumgebung ein das Gefüge stabilisierender Porenwasserunterdruck. Des Weiteren sind Wurzeln in der Lage, die Oberflächenrauigkeit zu erhöhen, indem sie Makroporen bilden. Diese sind stabiler als Interaggregatporen und sogar nach dem Absterben der Wurzeln noch vorhanden. Sie fungieren als Leitungsbahnen für den Gas- und Wasseraustausch und als neue Wurzelgänge. Bodenaggregate werden durch Wurzeln stabilisiert, indem sie feinere Partikel miteinander vernetzen.Das Ziel meines Promotionsprojektes ist zu untersuchen, inwiefern die mechanische Stabilität eines Bodens von der Grünlandnutzung und dem Wuchsverhalten der Grasvegetation beeinflusst wird.