Promotionsstipendium: Dr. Anika Busch

Der deutsche Beitrag zur globalen Waldpolitik – Analyse und Bewertung des Engagements zum Erhalt der Biodiversität und zur Verminderung des Klimawandels als globale öffentliche Güter

Der deutsche Beitrag zur globalen Waldpolitik

Die Verminderung des Klimawandels und der Erhalt der biologischen Vielfalt zählen zu den dringendsten politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Verknüpfung der beiden Zielsetzungen gestaltet sich jedoch häufig schwierig, obwohl starke Interdependenzen zwischen den beiden Themenfeldern bestehen. Eine nachhaltige Waldpolitik ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, da Wälder, vor allem Tropenwälder, gleichzeitig eine hohe Biodiversitätsrate aufweisen und große Mengen Kohlenstoff speichern. Ihr Schutz wird deshalb sowohl im Rahmen der Konvention über die Biologische Vielfalt als auch der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen diskutiert. Sowohl in der Klima- als auch in der Biodiversitätspolitik stehen entscheidende Weichenstellungen an, von denen auch Erfolge in der globalen Waldpolitik abhängen werden.

 

Es bestehen jedoch auf verschiedenen Ebenen Konflikte zwischen den Konventionen. Die Ursachen dafür liegen vor allem in den divergierenden Interessen der beteiligten Länder und Akteure. Gemeinsame Strategien für einen verbesserten Waldschutz hängen deshalb entscheidend von der Analyse und dem Ausgleich dieser Interessen ab. Das waldpolitische Agieren einzelner Länder ist allerdings bisher wenig erforscht worden.

 

Deutschland spielt als Mitglied in Entscheidungsgremien sowie als wichtiger Geber von Wald-Entwicklungshilfe eine zentrale Rolle in internationalen Verhandlungen und tritt häufig als Vorreiter auf. Die Dissertation beschäftigt sich deshalb mit dem deutschen Beitrag zur globalen Waldpolitik, wobei der Fokus auf Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität und zur Verminderung des Klimawandels liegt. Dazu wurden zunächst Zielsetzungen und bisherige Maßnahmen der deutschen globalen Waldpolitik analysiert. Hier lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Finanzierung bi- und multilateraler Programme und Projekte zum Schutz sowie zur nachhaltigen Nutzung der Tropenwälder. Anschließend wurden Experteninterviews durchgeführt, mit deren Hilfe 1) die Interessen der verschiedenen deutschen Akteure sowie Konflikte untersucht und 2) Möglichkeiten für eine Verbesserung der Zusammenarbeit der Akteure sowie eine Steigerung der Kohärenz der deutschen globalen Waldpolitik erarbeitet wurden. Dabei wurde stets Bezug auf aktuelle Entwicklungen der internationalen Klima-, Biodiversitäts- und Waldpolitik genommen. Die Dissertation, die drei Artikel umfasst, steht kurz vor ihrer Fertigstellung.

 

Thema 1: Zielsetzungen und Maßnahmen der deutschen globalen Waldpolitik

Thema 2: Zusammenarbeit der Akteure der deutschen globalen Waldpolitik

Thema 3: Steigerung der Kohärenz der deutschen globalen Waldpolitik

 

Fragen:

1. In welcher Weise haben deutsche Regierungen die Entwicklung globaler waldpolitischer Vereinbarungen in der Vergangenheit beeinflusst und umgesetzt?

2. Wie verknüpfen die deutsche sowie die globale Waldpolitik beide Zielsetzungen: den Erhalt der Biodiversität und die Verminderung des Klimawandels?

3. Welche Akteure nehmen Einfluss auf die deutsche globale Waldpolitik, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit, und welche Konflikte bestehen?

4. Wie kann die deutsche globale Waldpolitik in Zukunft besser zu einem Schutz der Biodiversität und des Klimas beitragen?

AZ: 20008/949

Zeitraum

01.07.2008 - 30.06.2011

Institut

Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Institut für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung

Betreuer

Prof. Dr. Rainer Marggraf