Ursache-Wirkungs-Beziehungen in MischbeständenDie langfristigen waldbaulichen Planungen für die Wälder der Zukunft laufen überwiegend auf Mischbestände hinaus. Zur nachhaltigen Gestaltung dieses mittel- und langfristigen Prozesses ist detailliertes Grundlagenwissen zur Wirkung der relevanten Baumarten und ihrer Mischungsverhältnisse erforderlich. Ein oft genanntes Argument für die Einmischung von Laubhölzern in Nadelholzbestände ist u. a. die Verbesserung und Stabilisierung von Nährstoffkreisläufen. Das allgemein verfolgte Ziel der vermehrten Begründung, Entwicklung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Mischbeständen wirft die Frage auf, welche speziellen ökologischen Effekte von diesen Mischungen ausgehen und inwieweit sie modellhaft nachvollzogen werden können. Zur Beantwortung dieser Frage ist es zunächst erforderlich, ökologische Ursache-Wirkungs-Beziehungen von Mischungen zu quantifizieren. Gerade für den ökologischen Waldumbau muss im Detail bekannt sein, welches Potenzial eine bestimmte Baumart in Kombination mit einer anderen Baumart im Hinblick auf Veränderungen der Oberbodeneigenschaften besitzt. Auch müssen solche Informationen standörtlich differenziert vorliegen. Bisher gibt es keinerlei Angaben darüber, welche prozentualen Anteile von Laubbäumen (Mischungsgrad) oder welche Mischungsformen (z. B. einzelbaum-, trupp-, gruppen- oder horstweise Einmischung) erforderlich sind, um bestimmte Effekte (z. B. eine Verbesserung der Streuzersetzung) zu erzielen.Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Wirkung von Mischungen auf den Oberbodenzustand zu quantifizieren, um nachkommend zu modellhaften Aussagen zu gelangen. Dies soll am Beispiel eingemischter Sand-Birken (Betula pendula Roth.) in Wäldern der Gemeinen Fichte (Picea abies (L.) KARST.) geschehen. Das Projekt wird wichtige Grundlagen für zukünftige Modellierungen der Humus- und Nährstoffdynamik und des Baumwachstums in Abhängigkeit von der Baumartenmischung auf der Skala von Beständen und Umtriebszeiten liefern. Dadurch wäre es möglich, Entscheidungshilfen für die Praxis zu liefern, wie viele Birken in Mischung mit Fichten auf einem Hektar notwendig sind, um bestimmte Effekte zu erzielen. Dabei sollen die Mischungen den heutigen Anforderungen an eine nachhaltige Waldbewirtschaftung gerecht werden. Das bedeutet auch, dass die Nutzung der Leistungsfähigkeit wichtiger Wirtschaftsbaumarten (z. B. von der Gemeinen Fichte) gewährleistet bleiben muss.