Promotionsstipendium: Dr. Astrid Krug

Phylogeographie und Populationsstruktur des Europäischen Laubfroschs (Hyla arborea) zur Unterstützung eines effektiven Artenschutzes

Genetische Analysen für einen effektiven ArtenschutzIn der Gruppe der Amphibien gibt es weltweit Bestandseinbussen, einige Arten gelten schon als ausgestorben. Daher ist es notwendig Natur- und Artenschutz- Maßnahmen vorzunehmen. Die sich innerhalb der Biologie etablierte Disziplin Conservation Genetics hat sich als sehr wertvoll für die Entwicklung von geeigneten Schutzmassnahmen herausgestellt. Gerade Amphibien gelten als biologische Indikatoren für den Zustand der Biosphäre, da sie sehr empfindlich auf negative Umweltveränderungen reagieren. In erster Linie sind Habitatveränderungen sowie Habitatverluste neben weiteren anthropogen bedingten Effekten für den Rückgang der Arten verantwortlich. Auch die in Deutschland heimischen Amphibien haben vor allem seit den 1960er Jahren deutliche Bestandseinbußen zu verzeichnen. Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist einer unserer am stärksten bedrohten Arten.Es ist mein Ziel am Beispiel des Laubfrosches, auf verschiedenen geographischen Ebenen Artenschutzprojekte, wie sie in einigen Bundesländern bereits anlaufen, mit einer genauen genetischen Kartierung und genetischem Monitoring zu unterstützen.Mit Hilfe von molekulargenetischen Markern (Cytb, d-loop, Mikrosatelliten) werden phylogeographische und populationsgenetische Analysen durchgeführt. Ziel ist es herauszufinden, ob es in Deutschland bzw. Niedersachsen unterschiedliche genetische Linien des Laubfroschs gibt, die z.B. auf postglaziale Einwanderungen zurückzuführen sind. Weiterhin soll in Niedersachsen und angrenzenden Regionen die genetische Strukturierung von Vorkommen untersucht werden, mit dem Ziel, eventuelle Management Units zu definieren. In der Region Hannover sollen auf lokaler Ebene alle Vorkommen populationsgenetisch erfasst werden, um Parameter wie genetische Diversität, effektive Populationsgrößen, Migration und Genfluss als auch genetische Flaschenhälse zu ermitteln. Mit Hilfe dieser Daten sollen Abschätzungen darüber getroffen werden, wie gefährdet diese Populationen sind, bzw. wie hoch ihre Überlebenswahrscheinlichkeit ist.Die Ergebnisse dieses Projektes schaffen die Vorraussetzung für effektive und effiziente Naturschutzmassnahmen (Biotopmanagement, Wiederansiedlungen, Vernetzen von Populationen, Translokationen) für den Laubfrosch.

AZ: 20007/899

Zeitraum

01.07.2007 - 30.06.2010

Institut

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Institut für Zoologie

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Betreuer

Prof. Dr. Heike Pröhl