Promotionsstipendium: Dr. Christoph Chucholl

Ökologischer Impact und Management von invasiven Flusskrebsen (Crustacea: Astacida) in Mitteleuropa. Position im Nahrungsnetz heimischer Benthoszönosen und Möglichkeiten der Populationskontrolle durch Befischung und Raubfischmanagement.

Ökologischer Impact und Management von invasiven Flusskrebsen (Crustacea: Astacida)Flusskrebse sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Naturräume. Als Indikatoren für hohe Gewässergüte stehen die heimischen Arten für viele Menschen synonym für unberührte, intakte Natur. Weniger bekannt ist, dass Flusskrebse in Europa eine der Tiergruppen mit dem höchsten Neozoen-Anteil sind. Annähernd alle größeren Gewässersysteme in Europa sind durchgängig von fremden Arten besetzt. Den 4 heimischen Arten stehen aktuell 10 invasive Flusskrebs Arten gegenüber! Trotz der weiten Verbreitung von invasiven Flusskrebsen in Europa, ist ihr ökologischer Impact auf heimische Gewässer nur sehr ungenügend erforscht und verstanden. In meiner Doktorarbeit erforsche und vergleiche ich den ökologischen Einfluss verschiedener, invasiver Flusskrebsarten auf limnische Lebensräume in Deutschland. Durch eine Kombination aus Freilandversuchen (enclosures), Freilandstudien (Nahrungsnetzanalyse über stabile Isotope: d15N/ d13C; Mageninhaltsanalysen) und Laborversuchen will ich ein umfassendes Bild der ökologischen Rolle fremder Flusskrebse gewinnen.Das Wissen um die ökologischen Konsequenzen invasiver Arten schafft die Grundvoraussetzung für die ökologische Bewertung der Flusskrebsfauna in Deutschland und kann eine wichtige Entscheidungshilfe bei zukünftigen fischereiwirtschaftlichen Maßnahmen sein. Durch die Einbeziehung der Prädation durch heimische Raubfische werden auch Möglichkeiten zur biologischen Populationskontrolle unerwünschter Flusskrebsarten aufgezeigt.

AZ: 20007/887

Zeitraum

01.06.2007 - 30.06.2009

Institut

Universität Ulm
Abt. Bio III (Experimentelle Ökologie der Tiere)

Betreuer

Prof. Dr. Gerhard Maier