Promotionsstipendium: Dr. Kai Ristau

Diversität der Süßwassernematoden und deren Potenzial zur Bewertung von limnischen Habitaten

Diversität der Süßwassernematoden und deren Potenzial zur Bewertung von limnischen HabitatenDiversität der Süßwassernematoden und deren Potenzial zur Bewertung von limnischen HabitatenDie biozönotische Bewertung deutscher und europäischer Binnengewässer wurde in der Vergangenheit vornehmlich mit klassischen Organismengruppen wie der Makrofauna, den Makrophyten und den Algen vorgenommen. Ebenso wird zur zukünftigen integrativen Gewässerbewertung im Sinne der im Jahre 2000 in Kraft getretenen europäischen Wasserrahmenrichtlinie als zoologische Komponente nur die Makrofauna herangezogen (EU, 2000). Dem potenziellen Einsatz weiterer Organismen der benthischen Lebensgemeinschaft wurde in der Vergangenheit demgegenüber wenig Beachtung geschenkt.Besonders die Nematoden (Fadenwürmer), die individuenreichste Tiergruppe der Erde, weist eine Vielzahl von ökologischen und praktischen Vorteilen auf, um die zukünftige Sedimentbewertung zu ergänzen und zu präzisieren. Die Eignung der zur Meiofauna zu zählenden Nematoden wurden bisher aber hauptsächlich in der marinen und terrestrischen Umweltbewertung untersucht. Nur wenige limnische Studien hatten die Untersuchung der Auswirkungen von Störungen auf die Gemeinschaft der Nematoden zum Ziel. Die daraus hervorgegangenen vielversprechenden Ergebnisse lassen den Einsatz der Nematoden im Umweltschutz als besonders geeignet erscheinen. Zur endgültigen Entwicklung eines anwendungsorientierten Bewertungskonzept auf der Grundlage der Nematofauna sind aber weitere Forschungen notwendig. Das vorgestellte Projekt hat zum Ziel in zwei Schritten das Potenzial von Nematoden in der integrativen Sedimentbewertung von limnischen Habitaten zu untersuchen. Als Grundlage wird die Nematofauna in ausgewählten Seen Schwedens unterschiedlicher Trophie erfasst, um zu bemessen inwieweit deren biozönotische Charakteristika sich für die Entwicklung eines Bewertungskonzepts eignen. Im Anschluss werden erstmals Daten zur Diversität der Fadenwürmer in der Region Norddeutschland erhoben, die ebenso der Weiterentwicklung des Bewertungskonzepts dienen. Mit der Perspektive einer Anwendung des Bewertungskonzepts auch durch nicht spezialisierte Taxonomen wird eine molekularbiologische Datenbank mit Sequenzabschnitten der 28S rDNA der wichtigsten Nematodenarten aufgebaut.

AZ: 20006/873

Zeitraum

01.02.2007 - 31.01.2010

Institut

Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Abteilung für Tierökologie

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Betreuer

Prof. Dr. Walter Traunspurger